Rheinische Post - Xanten and Moers
Ukrainischer Innenminister stirbt bei Hubschrauberabsturz
KIEW (dpa/rtr) Bei einem Hubschrauberabsturz nahe der Hauptstadt Kiew ist nach Behördenangaben der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj ums Leben gekommen. Bei dem Absturz in der Kleinstadt Browary habe es mindestens 14 Tote gegeben, teilte der Zivilschutz am Mittwochmittag mit. Unter den Toten sind auch der VizeInnenminister Jehwhenij Jenin und ein Staatssekretär.
Der Helikopter war nach Angaben von Olexij Kuleba, dem Gouverneur des Kiewer Gebiets, in einem Wohngebiet bei einem Kindergarten abgestürzt. Nach Angaben des Innenministeriums starben auch vier Kinder. 25 Menschen wurden verletzt, darunter elf Kinder, hieß es zuletzt.
Die Absturzursache war zunächst unklar. Der ukrainische Geheimdienst SBU zieht drei Versionen in Betracht. Das seien ein Verstoß gegen die Flugvorschriften, technische Probleme oder eine gezielte Zerstörung des Helikopters. Laut dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, handelte es sich um einen Hubschrauber des Typs Airbus H225. Eine Kommission werde die Ursachen untersuchen. „Das wird nicht nur ein bis zwei Tage dauern, denn die Untersuchung einer Flugkatastrophe braucht eine gewisse Zeit“, sagte Ihnat. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hatte 2016 gegen den H225 wegen Sicherheitsbedenken ein vorläufiges Flugverbot verhängt.
Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, sagte vor Journalisten, dass die Führungsriege des Innenministeriums auf dem Weg zu einem der Frontabschnitte gewesen sei. Nähere Angaben wollte er nicht machen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach nach der Nachricht über den Tod der Kinder von einem „unbeschreiblichen Schmerz“.
Neuer amtierender Innenminister ist nun der bisherige nationale Polizeichef Ihor Klymenko, wie Ministerpräsident Denys Schmyhal mitteilte. Klymenko sei zum Vize-Innenminister ernannt worden. In dieser Funktion werde er aber die Pflichten des Ministers erfüllen.