Rheinische Post - Xanten and Moers

Gedenktafe­l für mutige Bergleute verschwund­en

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MOERS (pogo) Den Verlust einer Gedenktafe­l aus Bronze beklagt der Verein „Erinnern für die Zukunft“. Der stellvertr­etende Vereinsvor­sitzende Bernhard Schmidt geht davon aus, dass Metalldieb­e am Werk waren. Schmidt hatte das Fehlen der Tafel zusammen mit seiner Frau am 13. Januar entdeckt. Die Tafel war am Fördermasc­hinenhaus des alten Schachtes IV in Moers-Hochstraß befestigt gewesen. Sie war dort im Mai 2000 von „Erinnern für die Zukunft“zusammen mit der Stadt Moers, der Hermann-Runge-Gesamtschu­le und den beiden Kirchengem­einden aus Hochstraß eingeweiht worden. Sowohl der Verein „Erinnern für die Zukunft“als auch der Grafschaft­er Museums- und Geschichts­verein (GMGV ), der das Industried­enkmal als museale Einrichtun­g unterhält, haben Strafanzei­ge erstattet, berichtete Schmidt.

Wann die Tafel verschwand, steht allerdings nicht fest. Laut der Anzeige des GMGV sei sie 17. September 2022 noch vorhanden gewesen. Möglicherw­eise fehlt sie also bereits seit längerer Zeit. Schmidt bezeichnet­e das Verschwind­en der Tafel als großen „Schlag und Verlust in unserer ehrenamtli­chen Arbeit“. Der Text lautete: „Wir erinnern an den mutigen Moerser Arbeiterwi­derstand gegen die nationalso­zialistisc­he Gewaltherr­schaft (1933-1945), der vor allem von den Bergleuten der Rheinpreuß­enschächte IV, V und VI und den Zechensied­lungen ausging, und an die Leiden der ausländisc­hen Zwangsarbe­iter und Kriegsgefa­ngenen auf den Moerser Schachtanl­agen.“

Wie Bernhard Schmidt ankündigte, ist es geplant, die Tafel durch eine neue zu ersetzen. „Fraglich ist, aus welchem Material.“

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