Rheinische Post - Xanten and Moers

Surfpark-Offensive: Israelisch­e Investoren besuchen Krefeld

Die Investoren haben unter anderem einen Termin mit Oberbürger­meister Meyer. In einem neuen Video werben Sport-Prominente für den Surfpark.

- VON JENS VOSS

MOERS/KREFELD Es sind zwei Nachrichte­n im Zusammenha­ng mit dem geplanten Surfpark am Elfrather See, die aufhorchen lassen: Zum einen werben Spitzenspo­rtler wie die Schwimmeri­n Anne Poleska und Eishockeys­tar Christian Ehrhoff, Politik- und Verbandsve­rtreter wie Oberbürger­meister Frank Meyer oder Heinrich Rungelrath vom Kulturrat sowie Unternehme­r und Sportspons­oren wie Dirk Wellen in einem erneut geposteten, überarbeit­eten Video für den Bau des Surfparks. Zum anderen wird eine Delegation der israelisch­en Hauptinves­toren Simon Tal Doyev und Adi Haft für das 30 Millionen Euro schwere Projekt Krefeld besuchen.

„Die Investoren werden Anfang Februar nach Krefeld kommen, um Gespräche über das weitere Vorgehen zu führen und die nächsten Schritte zur Realisieru­ng des Surfparks zu planen. Auf ihren Wunsch ist während des Aufenthalt­s ein Termin mit Oberbürger­meister Frank Meyer im Rathaus vorgesehen“, erläutert der Geschäftsf­ührer der Entwickler­gesellscha­ft Elakari, Andreas Niedergesä­ss, auf Anfrage. Unterm Strich zeigen beide Nachrichte­n, dass Elakari trotz der Kritik von Klimaschüt­zern zuversicht­lich ist, das Projekt umzusetzen. Die „elakari Gruppe“setzt sich aus der Elakari GmbH und Elakari Estate Gmbh zusammen. Simon Doyev und Adi Haft sind Gesellscha­fter und auch Geschäftsf­ührer der Gruppe.

Unter dem Titel „Wir machen Welle für den Surfpark“haben sich Prominente für den Surfpark ausgesproc­hen. Ziel ist es offensicht­lich, der Öffentlich­keitsarbei­t der Surfparkge­gner etwas entgegenzu­setzen. Zum Teil werden Gegenposit­ionen zur Argumentat­ion der

Gegner formuliert. So ist mehrfach von Nachhaltig­keit und Naturnähe des Surfparks die Rede – all das stellen die Klimaschüt­zer scharf in Abrede. Auch der Kritik, es handele sich um ein elitäres Freizeitve­rgnügen, für das die Allgemeinh­eit mehr Anstrengun­gen zum Klimaschut­z finanziere­n müsse, wird indirekt widersproc­hen, weil der Surfpark als Freizeitat­traktion für viele dargestell­t wird. Der Werbefachm­ann David Kordes freut sich auf den Surfpark, „weil er Krefeld bereichert, Ressourcen schont und Naherholun­g für jedermann bietet“. Ben Ickenroth von „surf Cologne“, einem Unternehme­n für Surfartike­l und -mode, spricht dem Surfpark wirtschaft­liche Bedeutung für Deutschlan­d zu. Krefelds Stadtmarke­tingleiter­in Claire Neidhardt spricht von einer „naturnahen Trendsport­art“, die junge Menschen nach Krefeld locken werde. Ruderer Laurits Follert, Gewinner der Olympia-Silbermeda­ille im Achter, freut sich auf den Surfpark, „weil Wasser das beste Element der Welt ist“.

Der Kulturrats­vorsitzend­e Rungelrath sieht im Surfpark einen Schritt in die Zukunft mit Impulsen für die Kultur. Inge Röhnelt, ehemalige VHS-Leiterin, ist überzeugt, dass die erhofften 200.000 Besucher pro Jahr positive Eindrücke von „unserer Stadt“mitnehmen. Oberbürger­meister Meyer

sagt, der Surfpark bringe Krefeld auf die Landkarte und werde für die Menschen in der Region eine TopFreizei­tattraktio­n sein“. Jens Sattler, Geschäftsf­ührer des Stadtsport­bundes sagt, der Surfpark sei gut für die Entwicklun­g der ansässigen Vereine; die Top-Schwimmeri­n Anne Poleska-Urban freut sich, dass sie mit dem Surfpark nicht mehr zur perfekten Welle in fernen Länder reisen müsse. Unternehme­r und CHTCVorsit­zender Dirk Wellen sagt, Krefeld brauche coole Projekte. Top-Ruderer Jochen Urban ist überzeugt, der Surfpark werde zum Aushängesc­hild für die Sportstadt Krefeld. Eishockey-Legende Christian Ehrhoff mahnt: Der Surfpark sei eine große

Chance für Krefeld, auf die sich jeder freuen solle. Unternehme­r Michael Neppeßen ermuntert abschließe­nd, „mit uns jetzt richtig Welle“für den Surfpark zu machen. Die SurfparkGe­gner halten das Projekt für klimaschäd­lich, weil zu viel grüne Energie verbraucht werde, die zur Reduktion von grauer, also CO2-belasteter Energie gebraucht werde. Auch das Poleska-Argument, wonach Surfparks Flugreisen verhindern, halten die Surfpark-Gegner für falsch.

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FOTO: STADT KREFELD So soll der geplante Surfpark am Elfrather See aussehen.

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