Rheinische Post - Xanten and Moers
OP-Methode am St. Josef: Mit dem Roboter gegen Krebs
MOERS (RP) Jürgen Hartung ist froh und wieder wohlauf. Bei dem 72 Jahre alten Moerser wurde vor Kurzem bei einer routinemäßigen Darmspiegelung ein Tumor entdeckt. Die Untersuchungen zeigten, dass es sich um ein Karzinom im Mastdarm (Rektum) handelte, das operativ entfernt werden musste.
Marc Alexander Renter, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Moerser St.-JosefKrankenhaus, hat bei der Operation den „Da Vinci“-Roboter eingesetzt. Seit November vergangenen Jahres haben Patienten der GFO Kliniken Niederrhein aus Moers und Dinslaken am Standort St. Josef die Möglichkeit, sich für eine solche zu entscheiden.
Dabei führt der Roboter keine Operationen und Bewegungen selbstständig aus, sondern übersetzt die Handbewegungen des Operateurs an der Konsole in Echtzeit in präzise, zitterfreie Bewegungen
der Instrumente. Nach eigenen Angaben ist das St. Josef derzeit das einzige Krankenhaus im Kreis Wesel, das diese Technik verwendet, deutschlandweit sind es bereits mehr als 100.
Ein Vorteil der Roboter-OP: Minimalinvasive Eingriffe wie die Darm-Operation bei Jürgen Hartung ermöglichen eine schnellere Genesung mit einem kürzeren Krankenhausaufenthalt und weniger Komplikationen. Begeistert erzählt der 72-Jährige von seinen Erfahrungen: „Nur vier kleine Löcher sind geblieben, die schnell zugewachsen sind“, sagt er. „Am ersten Tag nach der Operation konnte ich schon herumlaufen und normales Essen gab es schon am dritten NachOP-Tag.“
Die unglaubliche Präzision der Instrumente erlaube Ärzten selbst hochkomplexe Tumoroperationen an Darm, Leber und Pankreas sicher und mit hoher Qualität minimal-invasiv durchzuführen, bestätigt auch Renter. Patient Jürgen Hartung jedenfalls ist sehr zufrieden und verteilt Bestnoten: „Ich habe mich rundum wohlgefühlt“, sagt er. Der einzige Wermutstropfen war, dass einer seiner Enkel sich mit Corona infiziert hatte und den Opa nicht im Krankenhaus besuchen konnte. Das Treffen holen Opa und Enkel jetzt nach, denn Jürgen Hartung ist fünf Tage nach seiner Operation schon wieder zu Hause bei seiner Familie.