Rheinische Post - Xanten and Moers
Europäische Begegnungsstätte lässt Buch-Sammlung digitalisieren
Die Sammlung des Vereins „Europäische Begegnungsstätte“kann man auch im „Heimatzimmer“der Mediathek als Original-Ausgaben einsehen.
KAMP-LINTFORT (lang) Mehr als 900 Bücher über die Entstehung und Entwicklung des Mönchtums und seine Folgen für die Infrastruktur und Kultur am Niederrhein hat der 1979 gegründete Verein „Europäische Begegnungsstätte Kloster Kamp“im Laufe seines Bestehens zusammengetragen. Die meisten davon stehen seit März 2017 in der Mediathek und können dort von interssierten Lesern im „Heimatzimmer“eingesehen werden.
Nach einer gut dreijährigen Erfassungsarbeit sind diese Bücher nun vollständig digital katalogisiert und stehen so auch anderen Bibliothen bundesweit als Fernleihexemplare zur Verfügung. „Das freut uns angesichts des 900-jährigen Kamper
Klosterjubiläums natürlich ganz besonders“, erklärte der Erste Beigeordnete Christoph Müllmann am
Donnerstag bei einem Pressetermin mit dem zweiten Vorsitzenden der „Europäischen Begegnungsstätte
Kloster Kamp“, Herbert Jung und dessen Vereinskollegen Bernd Weggen in der Mediathek. „Viele dieser Bücher schildern die Geschichte der Zisterzienser, wobei für uns vor allem deren Wirken in Europa, in diesem Fall speziell in Frankreich, Deutschland und Polen von großer Bedeutung ist. Der Niederrhein wäre ohne die Mönche nicht das, was er heute ist“, so Weggen.
„Das stimmt. Aber diese Bücher sind nicht nur allein aus diesem Grund wertvoll“, pflichtete ihm sein Vereinsfreund bei: „Unter ihnen befinden sich auch die Replik der im 14. Jahrhundert in der Zisterzienserabtei Kamp ursprünglich auf Pergament geschriebenen berühmten Kamper Bibel sowie zahlreiche weitere schöne Handschriften und interessante Bibelübersetzungen. All diese Bücher wollten wir nicht einfach verkommen lassen, sondern sie für jedermann verfügbar machen.“
Durch die Aufnahme der Sammlung in einen digitalen Bibliothekskatalog versprechen sich die derzeit rund 100 Mitglieder des Vereins eine Steigerung des Interesses für die Geschichte des Kamper Klosters und ihre einstigen Bewohner. Bisher konnten Interessenten die Sammlung jeweils donnerstags im Beisein eines Vereinsmitgliedes zwischen 11 und 13 Uhr sichten und sich dabei beraten lassen, jetzt können die meisten Exemplare zusätzlich auch an allen anderen Öffnungstagen ausgeliehen werden.„Ich denke, damit haben die „Kamper Bibel“und all die vielen anderen Exemplare unserer Sammlung in der KampLintforter Mediathek ihren idealen Platz gefunden“, fand nicht nur Bernd Weggen am Donnerstag beim Treffen im Heimatzimmer.
Die Mediathek befindet sich in der Freiherr-vom-Stein-Straße 26. Neben der Europäischen Begegnungsstätte am Kloster Kamp nutzen das „Heimatzimmer“auch der Verein „Niederrhein“und die „Fördergemeinschaft für Bergbautradition linker Niederrhein“.
Alle Informationen über Öffnungszeiten und weitere Angebote der Mediathek finden sich im Internet unter www. kamp-lintfort.de.