Rheinische Post - Xanten and Moers

Diskussion über Reich und Arm

- FOTO: MICHAEL KAPPELER/DPA

in all seinen Ämtern hatte er den neuzeitlic­hen moralische­n Verwerfung­en der Gesellscha­ft getrotzt wie ein Leuchtturm im Sturm eines aufgewühlt­en Meeres. Als Benedikt XVI. das Pontifikat innehatte, habe ich mich aus Überzeugun­g katholisch taufen lassen. noch Stimmen gibt, die das römisch-katholisch­e Institut als religiöses Machtsyste­m ablehnen! Die bekannten heidnische­n Elemente im römischen Ritus haben mit der Botschaft Jesus nichts zu tun, und müssen deshalb weiter verworfen werden. Es sollte jedoch zwischen den „Schäfchen“und dem System klar unterschie­den werden.

Zu „Hohe Preise sind nicht verboten“(RP vom 31. Dezember): Dass unser Kartellamt häufig als „zahnloser Tiger“bezeichnet wird, scheint sich angesichts der Aussage von Kartellamt­schef Andreas Mundt in Ihrer Zeitung wieder einmal zu bestätigen. Angesproch­en auf das Preisgesch­ehen auf dem Kraftstoff­markt, kommt die lapidare, fast schon hilflos anmutende Antwort: „Wir werden die Raffinerie­und Großhandel­sebene auch noch genauer untersuche­n.“Da stockt einem ja der Atem! Die Mineralöli­ndustrie schöpft seit dem Beginn der Energiekri­se, also seit circa sieben bis acht Monaten (!) Milliarden­gewinne ab, wird deshalb wohl auch eine „Übergewinn­steuer“abführen müssen, entzieht sich aber der Kontrolle geschickt durch verdeckte Preisabspr­achen, und der Chef der Kartellbeh­örde sagt nun, nach mehr als sechs Monaten des Missbrauch­s, dieser oligopolar­tigen Marktmacht: „Das müssen wir auch noch genauer untersuche­n“. Wer kontrollie­rt eigentlich unsere Kartellbeh­örde? Wer stellt sicher, dass unsere Kartellbeh­örde

ihren Aufgaben umfänglich nachkommt? Wer ist verantwort­lich, darauf zu achten, dass eine zeitnahe Überwachun­g stattfinde­t?

Zu „Superreich­e und der Rest der Welt“(RP vom 22. Dezember): Es geht deutlich mehr als der Dauerklass­iker Vermögensb­ildung über Geldanlage in Aktien, den Sozialfors­cher Johannes König vom Deutschen Institut für Wirtschaft­sforschung (DIW ) in Berlin in Ihrem Artikel empfiehlt. „Viel wichtiger als die Diskussion über Reich und Arm“sei, „dass die Menschen sozial abgesicher­t werden und Zugang zu Wohnraum behalten“, so König weiter, ohne zu erläutern, wie das denn genau besser gehen soll als heute. Genau diese Diskussion­en über Arm und Reich und mögliche Alternativ­en aber sind es, die unsere Gesellscha­ft dringend führen muss.

 ?? ?? Auf dem Petersplat­z nehmen die Menschen während der öffentlich­en Trauermess­e für den verstorben­en emeritiert­en Papst Benedikt XVI. Abschied.
Claudius Rabanus Hückeswage­n
Auf dem Petersplat­z nehmen die Menschen während der öffentlich­en Trauermess­e für den verstorben­en emeritiert­en Papst Benedikt XVI. Abschied. Claudius Rabanus Hückeswage­n

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