Rheinische Post - Xanten and Moers
Anzeige gegen Unbekannt nach Störfall bei Inovyn
RHEINBERG/MOERS (up) Auf der Suche nach der Ursache für den Störfall, der sich Anfang November im Rheinberger Chemiewerk Inovyn ereignet hat, wird weiterhin geprüft. Wie berichtet, war damals bei Reinigungsarbeiten in dem Chemiewerk eine stark wassergefährdende Chemikalie in den Rhein gelangt. Die Bezirksregierung Düsseldorf kündigte daraufhin an, Strafanzeige zu stellen.
Die zuständige Staatsanwaltschaft in Moers bestätigte nun auf Nachfrage, dass die Bezirksregierung mit Schreiben vom 8. Dezember Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet hat. „Der Sachverhalt und die übermittelten Unterlagen werden derzeit einer rechtlichen Prüfung der Sach- und Rechtslage unterzogen. Weitere Auskünfte können daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht erfolgen“, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Moers mit. Ob ein schuldhaftes Verhalten des Unternehmens vorliege, werde die Staatsanwaltschaft in einem nun anstehenden Verfahren zu klären versuchen.
Der Zwischenfall im November hatte sich bei der Reinigung von Wärmetauschern ereignet. Auf dafür vorgesehenen Waschplätzen im Chemiewerk Inovyn sei eine unbestimmte Menge der Chemikalie 1,2-Dichlorethan in den Regenwasserstatt in den Abwasserkanal und so in den Rhein gelangt. Daraufhin war an einer Messstelle des Landesumweltamtes (Lanuv) im Rhein bei Bimmen (Höhe Kleve) an einem Tag eine signifikant erhöhte Konzentration des Stoffes festgestellt worden. 1,2-Dichlorethan wird von Behörden als „stark wassergefährdend“eingestuft. Über die Menge der eingeleiteten Chemikalie gebe es keine gesicherten neuen Erkenntnisse, hatte die Bezirksregierung Düsseldorf mitgeteilt. Dies gelte auch für mögliche Umweltschäden.
Aus einer Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten René Schneider ging hervor, dass die Landesregierung mit einer Einleitung von ungefähr 450 Kilogramm der genannten Chemikalie in den Rhein ausgegangen werde. Inovyn hatte von circa 80 Kilogramm gesprochen.