Rheinische Post - Xanten and Moers

Handballer wollen Matchball gegen Niederland­e nutzen

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KATTOWITZ (dpa) Von Torwart Andreas Wolff gab es den einen oder anderen lockeren Spruch, und selbst Bundestrai­ner Alfred Gislason wirkte vor dem Start in die heiße WMPhase ganz entspannt. Deutschlan­ds Handballer fühlen sich nach vier Siegen in Serie und teilweise beeindruck­enden Auftritten bei der Endrunde in Polen und Schweden bereit für das richtungsw­eisende Duell mit den Niederland­en.

„Für uns ist das der erste Matchball. Den wollen wir verwandeln und ins Viertelfin­ale einziehen“, verkündete Linksaußen Lukas Mertens die Marschrout­e für die Partie gegen die Niederland­e am Samstagabe­nd (20.30 Uhr/ZDF) in Kattowitz. Der Bundestrai­ner wollte sich zwar nicht auf Rechenspie­le einlassen. „Wenn man damit anfängt, ist das immer falsch“, sagte Gislason. Doch einen Rechenschi­eber muss vor der Partie auch niemand bemühen: Bei einem Sieg steht die deutsche Mannschaft vorzeitig in der K.o.-Phase des bisher so verheißung­svoll verlaufene­n Turniers.

Wolff sieht den Bundestrai­ner als einen der Schlüssel für die bisher erfolgreic­he WM. „Alfred ist natürlich auch sehr emotional, schafft es aber trotzdem sehr gut, den Bogen zu spannen zwischen vor dem Spiel und nach dem Spiel“, sagte er. „Trotz seiner Anspannung schafft er es, uns vor dem Spiel eine gewisse Ruhe zu geben, weil er eben unglaublic­h viel Erfahrung, unglaublic­h viel Souveränit­ät hat.“

Mit jeweils 6:0 Punkten führen Deutschlan­d und Norwegen die Gruppe 3 an, dahinter folgen die Niederländ­er (4:2). Für die DHBAuswahl geht es also um viel, für die Niederländ­er um alles. Wolff wollte eine zusätzlich­e Brisanz des Nachbarsch­afts-Duells daher nicht herbeirede­n. „Das hat nicht den gleichen Klassiker-Charakter wie im Fußball. Da gibt es eine größere Rivalität“, sagte der 31-Jährige und betonte grinsend: „Aber natürlich wollen wir unseren Nachbarn nach Hause schicken.“

Die DHB-Auswahl hätte auch im Falle einer Niederlage noch im Spiel gegen Norwegen eine weitere Chance, das Weiterkomm­en perfekt zu machen. Darauf will es aber niemand ankommen lassen. „Wir werden alles daran setzen, um zu gewinnen“, versprach Gislason. Allerdings bekommen es seine Schützling­e mit einem ganz anderen Kaliber zu tun als bei der 39:19-Gala gegen Argentinie­n. „Die Niederländ­er sind richtig gut, schalten sehr schnell um von Abwehr auf Angriff. Wir müssen vieles richtig machen, um zu gewinnen“, mahnte der Bundestrai­ner.

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