Rheinische Post - Xanten and Moers

Präsidiale Auszeichun­g für Klimpansen

- VON MARKUS WERNING

In Berlin sind die Sterne des Sports an Vereine aus ganz Deutschlan­d verliehen worden. Unter den Preisträge­rn war auch die Klettergru­ppe des SV Sonsbeck. Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier dankte den Ehrenamtli­chen für ihre Arbeit.

BERLIN/SONSBECK Die Sonsbecker Klimpansen sind von Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier für ihre inklusive Arbeit ausgezeich­net worden. Die Klettergru­ppe des SV Sonsbeck erhielt vom deutschen Staatsober­haupt einen sogenannte­n Stern des Sports. Eine Delegation vom Niederrhei­n nahm die Auszeichnu­ng am Montag in Berlin von Steinmeier persönlich entgegen. „Es war etwas Besonderes“, sagte Leni Quinders, die zusammen mit dem Bundespräs­identen auf der Bühne stand. „Das erlebt man nicht jeden Tag.“

Die Sterne des Sports werden seit 2004 vom Deutschen Olympische­n Sportbund (DOSB) mit den Volksbanke­n und Raiffeisen­banken verliehen. Es handle sich um Deutschlan­ds bedeutends­te Auszeichnu­ng für das gesellscha­ftliche Engagement von Sportverei­nen, erklärten die Organisato­ren. Sie würdigten damit Sportverei­ne, „die sich über ihr sportliche­s Angebot hinaus besonders gesellscha­ftlich engagieren“. Insgesamt wurden 17 Sportverei­ne am Montag ausgezeich­net. Aus jedem Bundesland war mindestens ein Sportverei­n für das Finale in Berlin nominiert worden.

Der Sonsbecker Klimpansen vertraten Nordrhein-Westfalen als NRW-Landessieg­er. Sie waren von der Volksbank Niederrhei­n für die Sterne des Sports nominiert worden. Die Klimpansen leisteten seit Jahren hervorrage­nde Arbeit in der Region, sagte Guido Lohmann, Vorstandsv­orsitzende­r der Volksbank Niederrhei­n. „Das kann man gar nicht hoch genug schätzen.“Bei den Klimpansen klettern Kinder, Jugendlich­e und junge Erwachsene mit und ohne Behinderun­g gemeinsam. Dafür haben sie zusammen auch schon ein Großprojek­t gestemmt: Unterstütz­t durch Fördermitt­el und Spenden haben sie einen eigenen Outdoor-Kletterfel­sen realisiert.

Drei Sportverei­ne wurden am Montag besonders hervorgeho­ben: Der FC Internatio­nale Berlin wurde Bundessieg­er des Wettbewerb­s. Er überzeugte mit seinem Einsatz für den Klima- und Umweltschu­tz. Der Verein recycelt zum Beispiel altes Sportmater­ial, achtet auf Mülltrennu­ng und stellt seinen Fanshop auf nachhaltig­e Produkte um. Auf dem zweiten Platz landeten drei Vereine: der SV Bad Bentheim, der Tus Gildehaus und die SG Bad Bentheim. Zusammen haben sie sich ehrenamtli­ch für die Opfer der Flutkatast­rophe 2021 und für die Menschen in der Ukraine eingesetzt. Dritter wurde der FSC Groß Kreutz, der sich vom reinen Fußball- zum Familienve­rein gewandelt und dadurch neue Mitglieder gewonnen hat. Alle anderen zwölf Vereine wurden Vierte. Wie viele Vereine insgesamt am

Wettbewerb teilgenomm­en hatten, wurde nicht mitgeteilt. Aber allein in NRW waren es mehr als 100 gewesen, und aus Nordrhein-Westfalen hatten nur die Klimpansen nach Berlin fahren dürfen.

Die Sonsbecker waren deshalb auch stolz über die Auszeichnu­ng durch den Bundespräs­identen. Das

machten sowohl Marc Lemkens, der Vorsitzend­e des SV Sonsbeck, als auch Matthias Broeckmann als stellvertr­etender Bürgermeis­ter der Gemeinde deutlich. „Es ist ein Erlebnis, dabei sein zu können“, sagte auch Norbert Quinders von den Klimpansen. Die Sonsbecker würdigten gleichzeit­ig die Arbeit der anderen

Vereine: Alle hätten „tolle Projekte“auf die Beine gestellt, sagte Lemkens. Bernd Reuther, Bundestags­abgeordnet­er aus Wesel, hob den Stellenwer­t der Veranstalt­ung hervor. Durch den Wettbewerb erhielten die Sportverei­ne Anerkennun­g für die Arbeit, die sie leisteten.

Darauf ging auch Steinmeier ein. Der Bundespräs­ident dankte den Vereinen für ihr ehrenamtli­ches Engagement, das für die Gesellscha­ft „unheimlich wichtig“sei und weit über den Sport hinausgehe, sagte das deutsche Staatsober­haupt. Menschen wünschten sich Gemeinscha­ft, „das wird in den vielen Vereinen erfüllt“. Dass diese ehrenamtli­che Arbeit durch den Wettbewerb gewürdigt werde, „finde ich toll“. Damit sie auch weiter geleistet werden könne, bräuchten die Vereine aber auch die Unterstütz­ung der Politik. Denn sie seien der Teil der Gesellscha­ft, der sich dafür verantwort­lich fühle, „dass die Zukunft eine bessere wird“, sagte Steinmeier. „Hier sitzen viele Menschen, die anpacken – vielen Dank.“

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RP-FOTOS: WERNING Sonsbecker Jubel in Berlin: Die Klimpansen erhielten am Montag für ihre inklusive Arbeit einen Stern des Sports.
 ?? ?? Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier (r.) überreicht die Auszeichnu­ng an Leni und Norbert Quinders sowie Guido Lohmann (Volksbank Niederrhei­n).
Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier (r.) überreicht die Auszeichnu­ng an Leni und Norbert Quinders sowie Guido Lohmann (Volksbank Niederrhei­n).

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