Rheinische Post - Xanten and Moers
Frösche lieben den Frauen-Fußball
Der Elferrat der Schützenbruderschaft in Menzelen-Ost marschiert beim närrischen Winterfest in Nationaltrikots aus aller Welt in den Adlersaal ein. Der Vorverkauf für die Sitzung beginnt am Sonntag, 29. Januar, um 11.11 Uhr.
MENZELEN Nach einer dreijährigen, staatlich verordneten Stille wird es wieder laut im Froschdorf. Am Samstag, 4. Februar, um 19.11 Uhr heißt es: Die Frösche quaken wieder. Und wenn es darum geht, für das jährliche Winterfest im Vorfeld die Werbetrommel zu rühren, kommt der Elferrat der Schützenbruderschaft Menzelen-Ost St. Michael/St. Walburgis auf die ausgefallensten Ideen. Seine Kreativität hat in den so unnärrischen Jahren nicht gelitten.
Ob in luftiger Höhe auf einem Stahlträger, barfuß im eiskalten Wasser der Flöth oder schweißgebadet in der Sauna: Die Narrenelf aus dem Froschdorf gibt alles. Immer. Was die Ideenfindung für die Promotion dieser Session angeht, mussten die Jecken mal ausnahmsweise das Zepter aus der Hand geben, erklärt Sitzungspräsident Manfred Ingenfeld: „Unsere Frauen haben gesagt, wir sollen doch mal was für sie machen.“Und schon lag der Ball wieder im Feld der Männer, die diesen sprichwörtlich aufgriffen.
„Die Frauen spielen nun mal aktuell den besseren Fußball im Land. Sie haben eine hervorragende Europameisterschaft hingelegt und nehmen im Sommer an der Weltmeisterschaft in Australien teil“, analysiert Ingenfeld und verzichtet dabei diskret auf einen gedanklichen Abstecher zum Abschneiden der Männer in Katar. Einzig im aktuellen Motto findet sich ein zarter
Hinweis: „Nach der WM ist vor der WM“. Ewig gültig.
Der Elferrat richtet den Blick also nach vorne und will gemeinsam mit den Frauen die WM in Australien und Neuseeland feiern. In den Trikots von Italien, Brasilien, Deutschland und sogar in Oranje posierten sie zum jährlichen „Froscherwachen“im Strafraum des SV Menzelen. „Wir möchten das als Hommage an die Damenwelt verstanden wissen“, versichert Ingenfeld und scheint es ernst zu meinen.
So wird der Elferrat zum Winterfest im sportlichen Outfit in den Adlersaal einmarschieren. Über die korrekte Einhaltung der Schunkelund Mitsingregeln wacht dabei übrigens Zeremonienmeister Klaus Kruppa im Schiedsrichterdress.
An dem Abend fungiert der Elferrat zudem wieder als Jury: Zum fünften Mal wird der Nachwuchsförderpreis,
gestiftet vom Kegelclub „Rollende Macht“, vergeben. „Jeder kann mitmachen, Einzelpersonen oder Gruppen – egal ob mit Büttenrede, Gesangs- oder Tanzbeitrag. Einzige Bedingung: Der oder die Preisträger müssen den Wanderpokal im Jahr darauf verteidigen“, umschreibt Ingenfeld die simplen Regeln.
Aktuell ist der Wanderpokal in Händen von René Hügen und Kai Kevin Krupper, die den Saal 2020 als „Menzelener Duett“gerockt haben. Kurzentschlossene dürfen sich noch melden, sagt Manfred Ingenfeld: „Für Nachwuchs finden wir immer noch Platz im Programm.“Der Kartenvorverkauf fürs traditionelle Winterfest beginnt am Sonntag, 29. Januar, um 11.11 Uhr im Adlersaal.