Rheinische Post - Xanten and Moers
GSV Moers gönnt Goch den Aufstieg
Fußball-Bezirksliga: Für das Team von Dirk Warmann ist der dritte Tabellenplatz nach der ersten Saisonhälfte ein Schritt nach vorne. Im Defensivverhalten ist noch Luft nach oben. Womöglich wird der Kader noch verstärkt.
MOERS Der GSV Moers ist im ersten Halbjahr dieser Saison in die Spitze der Fußball-Bezirksliga vorgestoßen. Mit dem im Sommer verstärkten Kader war das gleichermaßen die Erwartung und das Ziel bei den Grafschaftern. Gleichwohl blickt Trainer Dirk Warmann mit Zufriedenheit auf die Entwicklung der jüngeren Vergangenheit und zieht auch in der bisherigen Saison ein positives Zwischenfazit. Den dritten Tabellenplatz möchte er mit seinem Team bestätigen. Der Aufstieg ist kein Muss.
Tatsächlich ist schon die aktuelle Platzierung ein Schritt nach vorne. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung im vierten Jahr mit Trainer Dirk Warmann. Nach einem zehnten und zwei sechsten Rängen in den ersten drei Spielzeiten, von denen zwei aufgrund der Corona-Lage vorzeitig abgebrochen worden waren, kommt der Vorstoß in die Spitzengruppe nicht überraschend. Im Sommer hatten die Moerser den jungen Kader nicht runderneuert, aber deutlich verstärkt und galten als Aufstiegsmitfavorit. Mit oder neben Viktoria Goch – je nachdem, wer gefragt wurde. Nach etwas mehr als der Hinrunde liegt der GSV mit dem Zweiten aus Goch nach Punkten gleichauf und fünf Zähler hinter Tabellenführer SV Budberg, der ein Spiel mehr absolviert hat als die beiden Verfolger. Die Nachholpartie der Warmann-Elf beim TSV Weeze ist für den 12. Februar terminiert.
Dass die Erwartungshaltung von vor der Saison bisher auch Realität geworden ist, lässt Warmann ein positives Zwischenfazit ziehen: „Das offensichtlichste bei der Bewertung ist ja die Tabellenposition. Und hätte man mir vor der Saison gesagt, dass wir im Winter Dritter
sind, und vor allem, dass wir 40 Punkte haben, hätte ich das unterschrieben.“Mit der Ausbeute und der Ausgangslage ist Warmann also im Reinen. „Budberg hätte man so nicht da oben erwartet, aber sie stehen völlig verdient da“, sagt und ärgert sich – wenn überhaupt – darüber, dass der Rückstand nicht doch noch geringer ist. „Es wären für uns sicher eins, zwei Punkte mehr drin gewesen“, findet er und hadert vor allem über die Pleite beim abstiegsgefährdeten VfB Homberg II: „Von den drei Niederlagen tut die gegen die Homberger weh und wiegt am schwersten.“
Den Fokus legt Trainer Warmann aber auf den Fortschritt, den seine Mannschaft insgesamt gemacht hat. „Mit unserer Entwicklung im Vergleich zur vergangenen Saison und auch über die letzten zwei, drei Jahre bin ich absolut zufrieden“, erklärt er und konkretisiert: „Die Mannschaft ist deutlich reifer geworden und hat in den knappen Spielen häufiger die Ruhe bewahrt als noch in der Vergangenheit. Spieler wie Lewis Brempong oder Maik Noldes sind da ganz wichtig für uns und haben uns auch noch mal auf ein neues Level gehoben.“
Dagegen konnten mit Dominik Weigl und Hendrik Rouland zwei weitere Neue unverschuldet nicht so viel helfen, da sie einen Großteil der Halbserie verletzt verpassten. Gleiches galt auch für Jaden Strehle, Kerem Sam und Samet Altun. „Ich hoffe, dass wir in der Rückrunde mehr von Verletzungen verschont bleiben“, sagt Warmann, der aber nicht nur mit diesen fünf für die Rückrunde plant, sondern auch mit den Langzeitverletzten Marius Krüger und Kevin Reiser, die in dieser Saison noch gar nicht zum Einsatz kamen Bisher der einzige externe Zugang ist Fabian Weigl, der wie sein Bruder Dominik bereits im Sommer von Viktoria Goch zum GSV wechselte.
Ob es bei nur einem Neuen in der Winterpause bleibt, lässt Trainer Warmann allerdings noch offen: „Es
kann sich schon noch was tun, aber das ist kein Muss.“Auf der Seite der Abgänge stehen bisher zwei Namen. So beendet Kapitän Tobias Kästner seine Laufbahn, Finn Schuchardt wechselt zum SV Beeckerwerth.
Und nicht nur personell tut sich was. Auch auf dem Platz sieht Trainer Warmann noch Potenzial zu positiven Veränderungen. „Wir müssen an unserer Defensive arbeiten“, findet er, wenngleich der GSV mit 22 Gegentoren die zweitbesten Werte der Gruppe 4 aufweist. Doch der Trainer erklärt: „Unser Ziel für die ganze Saison waren nicht mehr als 25 Gegentore. Da müssen wir also noch besser werden. Wir müssen viel konsequenter verteidigen.“
Dass die Rückrunde anspruchsvoll wird, weiß Warmann mit Blick auf den Spielplan: „Wir haben die drei anderen Mannschaften von oben, Budberg, Goch und Xanten, alle auswärts. Das ist schon ein Brett. Andererseits sind wir bisher die beste Auswärtsmannschaft.“Er betont, dass der Fokus nicht nur auf den direkten Duellen mit den anderen Topteams liege: „Entscheidend sind die Punkte, die du gegen die anderen Mannschaften holst. Da darfst du nichts liegen lassen. Das wird unser Credo für die Rückrunde sein.“
Mit Blick auf das Endergebnis möchten die Moerser die bisherige Leistung bestätigen. „Wenn wir am Saisonende zu den ersten drei Teams gehören, bin ich zufrieden – egal auf welcher von den drei Positionen wir liegen“, sagt Warmann und versichert, dass der Aufstieg nicht das explizite Ziel ist: „Goch kann ruhig hochgehen.“