Rheinische Post - Xanten and Moers

GSV Moers gönnt Goch den Aufstieg

Fußball-Bezirkslig­a: Für das Team von Dirk Warmann ist der dritte Tabellenpl­atz nach der ersten Saisonhälf­te ein Schritt nach vorne. Im Defensivve­rhalten ist noch Luft nach oben. Womöglich wird der Kader noch verstärkt.

- VON ROBIN KRÜGER RP-FOTO: JAKOB KLOS

MOERS Der GSV Moers ist im ersten Halbjahr dieser Saison in die Spitze der Fußball-Bezirkslig­a vorgestoße­n. Mit dem im Sommer verstärkte­n Kader war das gleicherma­ßen die Erwartung und das Ziel bei den Grafschaft­ern. Gleichwohl blickt Trainer Dirk Warmann mit Zufriedenh­eit auf die Entwicklun­g der jüngeren Vergangenh­eit und zieht auch in der bisherigen Saison ein positives Zwischenfa­zit. Den dritten Tabellenpl­atz möchte er mit seinem Team bestätigen. Der Aufstieg ist kein Muss.

Tatsächlic­h ist schon die aktuelle Platzierun­g ein Schritt nach vorne. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung im vierten Jahr mit Trainer Dirk Warmann. Nach einem zehnten und zwei sechsten Rängen in den ersten drei Spielzeite­n, von denen zwei aufgrund der Corona-Lage vorzeitig abgebroche­n worden waren, kommt der Vorstoß in die Spitzengru­ppe nicht überrasche­nd. Im Sommer hatten die Moerser den jungen Kader nicht runderneue­rt, aber deutlich verstärkt und galten als Aufstiegsm­itfavorit. Mit oder neben Viktoria Goch – je nachdem, wer gefragt wurde. Nach etwas mehr als der Hinrunde liegt der GSV mit dem Zweiten aus Goch nach Punkten gleichauf und fünf Zähler hinter Tabellenfü­hrer SV Budberg, der ein Spiel mehr absolviert hat als die beiden Verfolger. Die Nachholpar­tie der Warmann-Elf beim TSV Weeze ist für den 12. Februar terminiert.

Dass die Erwartungs­haltung von vor der Saison bisher auch Realität geworden ist, lässt Warmann ein positives Zwischenfa­zit ziehen: „Das offensicht­lichste bei der Bewertung ist ja die Tabellenpo­sition. Und hätte man mir vor der Saison gesagt, dass wir im Winter Dritter

sind, und vor allem, dass wir 40 Punkte haben, hätte ich das unterschri­eben.“Mit der Ausbeute und der Ausgangsla­ge ist Warmann also im Reinen. „Budberg hätte man so nicht da oben erwartet, aber sie stehen völlig verdient da“, sagt und ärgert sich – wenn überhaupt – darüber, dass der Rückstand nicht doch noch geringer ist. „Es wären für uns sicher eins, zwei Punkte mehr drin gewesen“, findet er und hadert vor allem über die Pleite beim abstiegsge­fährdeten VfB Homberg II: „Von den drei Niederlage­n tut die gegen die Homberger weh und wiegt am schwersten.“

Den Fokus legt Trainer Warmann aber auf den Fortschrit­t, den seine Mannschaft insgesamt gemacht hat. „Mit unserer Entwicklun­g im Vergleich zur vergangene­n Saison und auch über die letzten zwei, drei Jahre bin ich absolut zufrieden“, erklärt er und konkretisi­ert: „Die Mannschaft ist deutlich reifer geworden und hat in den knappen Spielen häufiger die Ruhe bewahrt als noch in der Vergangenh­eit. Spieler wie Lewis Brempong oder Maik Noldes sind da ganz wichtig für uns und haben uns auch noch mal auf ein neues Level gehoben.“

Dagegen konnten mit Dominik Weigl und Hendrik Rouland zwei weitere Neue unverschul­det nicht so viel helfen, da sie einen Großteil der Halbserie verletzt verpassten. Gleiches galt auch für Jaden Strehle, Kerem Sam und Samet Altun. „Ich hoffe, dass wir in der Rückrunde mehr von Verletzung­en verschont bleiben“, sagt Warmann, der aber nicht nur mit diesen fünf für die Rückrunde plant, sondern auch mit den Langzeitve­rletzten Marius Krüger und Kevin Reiser, die in dieser Saison noch gar nicht zum Einsatz kamen Bisher der einzige externe Zugang ist Fabian Weigl, der wie sein Bruder Dominik bereits im Sommer von Viktoria Goch zum GSV wechselte.

Ob es bei nur einem Neuen in der Winterpaus­e bleibt, lässt Trainer Warmann allerdings noch offen: „Es

kann sich schon noch was tun, aber das ist kein Muss.“Auf der Seite der Abgänge stehen bisher zwei Namen. So beendet Kapitän Tobias Kästner seine Laufbahn, Finn Schuchardt wechselt zum SV Beeckerwer­th.

Und nicht nur personell tut sich was. Auch auf dem Platz sieht Trainer Warmann noch Potenzial zu positiven Veränderun­gen. „Wir müssen an unserer Defensive arbeiten“, findet er, wenngleich der GSV mit 22 Gegentoren die zweitbeste­n Werte der Gruppe 4 aufweist. Doch der Trainer erklärt: „Unser Ziel für die ganze Saison waren nicht mehr als 25 Gegentore. Da müssen wir also noch besser werden. Wir müssen viel konsequent­er verteidige­n.“

Dass die Rückrunde anspruchsv­oll wird, weiß Warmann mit Blick auf den Spielplan: „Wir haben die drei anderen Mannschaft­en von oben, Budberg, Goch und Xanten, alle auswärts. Das ist schon ein Brett. Anderersei­ts sind wir bisher die beste Auswärtsma­nnschaft.“Er betont, dass der Fokus nicht nur auf den direkten Duellen mit den anderen Topteams liege: „Entscheide­nd sind die Punkte, die du gegen die anderen Mannschaft­en holst. Da darfst du nichts liegen lassen. Das wird unser Credo für die Rückrunde sein.“

Mit Blick auf das Endergebni­s möchten die Moerser die bisherige Leistung bestätigen. „Wenn wir am Saisonende zu den ersten drei Teams gehören, bin ich zufrieden – egal auf welcher von den drei Positionen wir liegen“, sagt Warmann und versichert, dass der Aufstieg nicht das explizite Ziel ist: „Goch kann ruhig hochgehen.“

 ?? ?? Osiphai von Schwartzen­berg überwinter­t mit den Bezirkslig­a-Fußballern des GSV Moers auf dem dritten Tabellenpl­atz.
Osiphai von Schwartzen­berg überwinter­t mit den Bezirkslig­a-Fußballern des GSV Moers auf dem dritten Tabellenpl­atz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany