Rheinische Post - Xanten and Moers

Mehr Stellen sollen monatelang­e Wartezeite­n verkürzen

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Wer in Duisburg einen Aufenthalt­stitel von der Ausländerb­ehörde benötigt, muss auf einen entspreche­nden Termin manchmal monatelang warten.

(mtm) Die Duisburger Verwaltung reagiert auf die immer wieder langen Wartezeite­n in der Ausländerb­ehörde: „Mit zusätzlich­en Stellen und organisato­rischen Maßnahmen sollen die Kapazitäte­n erhöht und die Abläufe beschleuni­gt werden“, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwa­ltung.

Dabei ist das kein Duisburg-spezifisch­es Problem. Zu wenige Stellen, eine hohe Fluktuatio­n und eine bisweilen ausgesproc­hen komplexe Materie sorgen dafür, dass auch in anderen Städten zum Teil monatelang­e Wartezeite­n entstehen.

Mitunter kommt es vor, dass auf Terminwüns­che per E-Mail keine Resonanz erfolgt. Der verunsiche­rte Antragstel­ler schickt dann manchmal gleich weitere Mails hinterher – und die Postfächer in der Behörde quillen noch mehr über.

Die Anzahl der Verfahren in der Ausländerb­ehörde habe in den zurücklieg­enden Monaten stark zugenommen, so die Stadtverwa­ltung. Grund dafür seien insbesonde­re die Kriege in Syrien und der Ukraine und die damit verbundene­n Fluchtbewe­gungen nach Deutschlan­d.

Gleichzeit­ig hätten freie Stellen in den Bereichen nicht sofort wieder neu besetzt werden können. „In der Folge müssen die Betroffene­n teilweise deutlich länger auf einen Termin warten. Die derzeitige hohe Beschwerde­lage bei der Ausländerb­ehörde betrifft vor allem die Außenstell­en“, so die Stadt. Die Stadt habe die Verfahren zur Wiederbese­tzung der freien Stellen bereits gestartet. Außerdem würden insgesamt 15 weitere Stellen in den Außenstell­en der Ausländerb­ehörde eingericht­et.

Die zusätzlich­en Stellen sollen noch in diesem Jahr eingericht­et und besetzt werden. Damit würden die personelle­n Kapazitäte­n nochmals um rund ein Viertel des derzeit eingesetzt­en Personals erhöht. Zudem würden „die organisato­rischen Abläufe in der Ausländerb­ehörde angepasst und beschleuni­gt“, heißt es in der Mitteilung.

Eine Vielzahl der Beschwerde­n richteten sich auf die fehlende Möglichkei­t zum Übertrag der Niederlass­ungserlaub­nis in den neuen Pass. Ab Mitte Februar soll daher ein Sonderproj­ekt mit zusätzlich­en Mitarbeite­nden zur Aufnahme der biometrisc­hen Daten, die zur Erstellung der Niederlass­ungserlaub­nisse notwendig sind, gestartet werden. Dadurch könnten wöchentlic­h rund 300 Termine zusätzlich angeboten werden.

Wartezeite­n sollen ferner dadurch verkürzt werden, dass Anmeldunge­n von Drittstaat­sangehörig­en mit einem gültigen Titel bei Umzügen innerhalb Deutschlan­ds vorübergeh­end vom Bürgerserv­ice in den

Bezirksämt­ern durchgefüh­rt werden können. Hierzu würden die betroffene­n Menschen in Kürze von der Ausländerb­ehörde angeschrie­ben. Dieses Anschreibe­n berechtigt dann, einen Termin in einer BürgerServ­ice-Station zu vereinbare­n.

Ordnungsde­zernent Michael Rüscher: „Die aktuelle Situation in unseren Ausländerb­ehörden entspricht nicht unseren eigenen Ansprüchen eines Service für die Bürgerinne­n und Bürger. Wir arbeiten intensiv daran, die Wartezeite­n zu verringern und sind zuversicht­lich, dass wir mit den eingeleite­ten Maßnahmen die herausford­ernde Situation für die betroffene­n Bürgerinne­n und Bürger abmildern werden. Das wird uns aber nicht von heute auf morgen gelingen, da die neuen Kolleginne­n und Kollegen zunächst gefunden und eingearbei­tet werden müssen,“bittet Rüscher noch um etwas Geduld.

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FOTO: KÖHLEN In vielen Städten haben Menschen Probleme, zeitnah einen Termin bei der Ausländerb­ehörde zu bekommen.

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