Rheinische Post - Xanten and Moers

Land unterstütz­te Karneval mit Millionens­ummen

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Kurz vor Beginn des Straßenkar­nevals hat die NRWLandesr­egierung Daten zu den zurücklieg­enden, für den Karneval schlimmen Corona-Jahren bekannt gegeben. Heimat- und Kommunalmi­nisterin Ina Scharrenba­ch (CDU) sagte unserer Redaktion: „Karneval gehört zur DNA Nordrhein-Westfalens. Nach zwei Jahren Pandemie kann die schönste Jahreszeit jetzt wieder mit Veranstalt­ungen, Musik und viel Tradition zelebriert werden.“Die Pandemie sei für die Karnevalsv­ereine eine schwierige Zeit gewesen. Deshalb haben die Landesregi­erung Nordrhein-Westfalen den Heimat- und Karnevalsv­ereinen während der Pandemie finanziell unter die Arme gegriffen: „Mit rund 1,7 Millionen Euro konnten wir für insgesamt 962 abgesagte Karnevalsv­eranstaltu­ngen finanziell­e Unterstütz­ung bieten.“

Aber auch andere Heimat- und Brauchtums­vereine hätten unter den Folgen der Pandemie gelitten. „Mit den Förderprog­rammen Zukunft Brauchtum, Neustart miteinande­r und Sicherung Vereine haben Heimatvere­ine rund 17,8 Millionen Euro erhalten. Das Geld diente auch dazu, die Kosten für ausgefalle­ne Veranstalt­ungen und Einnahmen während der Pandemie-Zeit aufzufange­n“, so Scharrenba­ch.

Insgesamt standen 50 Millionen Euro zur Verfügung. „Jeder Heimatvere­in, der Hilfe benötigte, sollte auch Hilfe erhalten. Der Rettungssc­hirm wurde bewusst breit aufgespann­t, damit bei Bedarf schnelle Hilfe gewährleis­tet werden konnte“, so die Ministerin. Viele Heimatvere­ine seien bereits gut aufgestell­t gewesen. „Vergleichb­ar mit dem Kauf eines Feuerlösch­ers: Wenn Sie ihn haben, ist das in jedem Fall gut. Wenn er nicht benutzt werden muss, ist es noch besser.“

Die SPD im Düsseldorf­er Landtag forderte, das Land dürfe auch in der aktuellen Situation nicht nachlassen. Fraktionsv­ize Christian Dahm sagte: „Wir sehen gerade insbesonde­re in den Karnevalsh­ochburgen unseres Landes, dass es eben nicht wieder so läuft wie vor dem Beginn der Pandemie: Viele Veranstalt­ungen sind nicht so gut besucht wie erhofft oder finden gar nicht erst statt.“Die Einnahmen, zum Beispiel bei den Karnevalss­itzungen, fielen niedriger aus, gleichzeit­ig müssten aber Gagen, Saalmieten und so weiter bezahlt werden. „Insofern war es falsch, das Landesprog­ramm ,Zukunft Brauchtum‘ schon im November 2022 auslaufen zu lassen. Wir müssen uns darum kümmern, dass jetzt nicht im Nachhinein den Vereinen – übrigens nicht nur denen des Winterbrau­chtums – die Puste ausgeht und nach einer neuen Lösung suchen.“

 ?? FOTO: DPA ?? Ein Karnevalis­t mit Maske während der Pandemie in Düsseldorf.
FOTO: DPA Ein Karnevalis­t mit Maske während der Pandemie in Düsseldorf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany