Rheinische Post - Xanten and Moers

Hockey-Team kämpft sich ins WM-Finale

Sekunden vor Schluss trifft der Krefelder Niklas Wellen für Deutschlan­d zum 4:3 gegen Australien.

-

BHUBANESWA­R (dpa) Die Spieler fielen sich in die Arme, Siegtorsch­ütze Niklas Wellen ließ seinen Emotionen freien Lauf. „Wir sind hier noch nicht fertig“, sagte Deutschlan­ds bester Torschütze nach dem ersten Finaleinzu­g bei einer Hockey-Weltmeiste­rschaft seit 13 Jahren. In einer unglaublic­h packenden Partie gegen den dreimalige­n Weltmeiste­r Australien drehte die DHB-Auswahl zum dritten Mal in dem Turnier in Indien ein Spiel nach Rückstand und zog mit dem 4:3 (0:2)-Erfolg völlig verdient ins Endspiel ein.

Gonzalo Peillat traf jeweils nach Strafecken (42./51./58.), ehe Wellen in der 59. Minute den Siegtreffe­r markierte. Im Finale trifft die deutsche Mannschaft am Sonntag (14.30 Uhr/Dazn) auf Titelverte­idiger Belgien, der die Niederland­e besiegte.

Nach der Partie, in der Deutschlan­d über weite Strecken spielbesti­mmend war, kannte der Jubel keine Grenzen. Vor allem Torjäger Wellen war völlig aus dem Häuschen. Der 28-Jährige war während des Turniers Vater eines Sohnes geworden und hatte seiner jungen Familie versproche­n, nun mit der Goldmedail­le zurückzuko­mmen. „Ich kann es kaum glauben, das ist völlig verrückt. Wir haben ein großartige­s Spiel gemacht und glauben immer an uns. Dieses ganze Team ist völlig verrückt“, sagte Wellen, der seine Mannschaft nach dem Tor in letzter Minute nun zum ersten WMTitel seit 2006 schießen kann.

Dabei lag das Team von Bundestrai­ner

André Hennig bereits mit 0:2 und kurz vor Schluss mit 2:3 zurück. Doch wie schon zuvor im Viertelfin­ale gegen England kam die deutsche Mannschaft diesmal dank Peillat zurück. Dem Strafecken-Spezialist­en gelangen gleich drei Treffer. „Wir haben den besten Ecken-Spezialist­en der Welt in unserem Team. Wir wussten, wenn er einmal trifft, fallen die Dinger reihenweis­e“, befand Moritz Trompertz.

Auch der Trainer war völlig begeistert. „Wenn ich nicht der Coach dieser Mannschaft wäre, dann wäre ich ab heute der größte Fan. Es beeindruck­t mich, wie stark wir Hockey spielen und was wir für eine Mentalität mitbringen“, sagte Hennig.

 ?? FOTO: AP ?? Die deutschen Spieler jubeln nach dem Siegtreffe­r.
FOTO: AP Die deutschen Spieler jubeln nach dem Siegtreffe­r.

Newspapers in German

Newspapers from Germany