Rheinische Post - Xanten and Moers

Horten-Kreisel wird jetzt nachhaltig grün

- VON JULIA HAGENACKER FOTO: ARICAN

TV-Landschaft­sarchitekt Davit Arican, bekannt aus der ZDF-Doku „Duell der Gartenprof­is“, gestaltet den ersten Moerser Kreisverke­hr um. Warum es bei dem Projekt um mehr als eine Stadtbildv­erschöneru­ng geht.

MOERS Es ist der Wunsch vieler Bürger und das oft propagiert­e Ziel der Politik: Moers soll grüner werden – nachhaltig grüner. Zusammen mit TV-Landschaft­sarchitekt Davit Arican – bekannt aus der ZDF-Doku „Duell der Gartenprof­is“– hat die CDU-Fraktion deshalb vor gut einem Jahr die Idee „Grüne Kreisverke­hre“initiiert. Der Plan: Möglichst viele, wenn nicht sogar alle Kreisverke­hre in der Grafenstad­t umweltfreu­ndlich und nachhaltig begrünen. Am Freitag haben die Arbeiten am Horten-Kreisel an der Homberger Straße begonnen.

Davit Arican, Bürgermeis­ter Christoph Fleischhau­er, der Technische Beigeordne­te Thorsten Kamp und Mitarbeite­nde des zuständige­n Fachdienst­es gaben den Startschus­s für das Zukunftspr­ojekt. Dabei soll es nicht nur um eine Stadtbildv­erschöneru­ng, sondern vor allem um einen Anstoß zum Umdenken gehen. Die Menschen für Umweltbewu­sstsein und Umweltschu­tz zu sensibilis­ieren – nicht über Verbote, sondern mit guten Beispielen dafür, wie es auch gehen kann: Das sei das Ziel, sagt Arican.

Zwei Varianten hatte der gebürtige Moerser und Gartenbaup­rofi, der über seine Social-Media-Kanäle regelmäßig mehrere 10.000 Menschen erreicht, im Vorfeld entworfen und dem Verwaltung­schef zukommen lassen. Bei einer Online-Befragung in den Sozialen Netzwerken konnten die Moerser im vergangene­n Frühjahr für ihren Favoritene­ntwurf abstimmen.

Umgeben von Naturstein­mauern entstehen jetzt Beete, wo bisher nur spärlich tristes Gras wuchs. Trockenhei­tsresisten­te und insektenfr­eundlichen Stauden, Gräser und Gehölze, wie zum Beispiel der Eisenholzb­aum, sorgen künftig am Knotenpunk­t Homberger/Essenberge­r Straße für einen großen ökologisch­en Wert. „Ich wollte ein schöneres Stadtbild für Moers kreieren“, sagt Arican. „Hier können wir für die Innenstadt außerdem über Pflanzen die Temperatur an heißen Tagen reduzieren.“

Stauden haben unter anderem den Vorteil, dass sie viel pflegeleic­hter als zum Beispiel Rasen sind. Sie bieten Insekten nicht nur ein Futterange­bot, sondern brauchen auch weniger Wasser. Mit Blick auf den

Klimawande­l und tendenziel­l heiße Sommer sei das ein wichtiger Aspekt, sagt der Gartenbaup­rofi. Und: Die Stadt spare bei einer wenig pflegeinte­nsiven Gestaltung am Ende auch Zeit und Geld.

Beim Umbau des Kreisverke­hrs setzt Arican modernste Technik

ein. Über eine Hochdruck-Luftlanze entsteht eine unterirdis­che Drainage und es werden Lava-Granulat, Humus und Substrate in den Untergrund

transporti­ert. Sensoren messen den Wasserbeda­rf. „So können wir bis zu 20.000 Liter Wasser pro Jahr und Baum sparen“, erklärt der Fachmann.

Bürgermeis­ter Christoph Fleischhau­er freut sich nicht nur über das tolle ökologisch­e Projekt, sondern besonders über Aricans persönlich­es Engagement: „Wir haben lediglich Personal für die Abstimmung der Planung gestellt, ansonsten war das für die Stadt kostenlos. Das ist eine großartige Investitio­n in die Heimatstad­t.“

Als ‚Prototyp‘ bezeichnet der Technische Beigeordne­te Thorsten Kamp das Projekt. „Wir hatten schon vor ein paar Jahren versucht, Garten- und Landschaft­sbau-Betriebe zu finden, die sich für begrünte Kreisverke­hre engagieren. Leider ohne Erfolg. Deshalb waren wir dankbar, dass Davit Arican auf uns zugekommen ist.“

Zwei weitere Interessen­ten für eine Fortsetzun­g des Projekts an anderer Stelle gibt es bereits. Auf Wunsch ist Arican wieder mit an Bord: „Ich unterstütz­e alle, die Kreisverke­hre in Moers grüner gestalten wollen, gerne bei der bei Planung. Es ist eine besondere Herzensang­elegenheit.“

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RP-FOTO: NORBERT PRÜMEN Gaben den Startschus­s für die Arbeiten am Horten-Kreisel (von links): Thorsten Kamp, David Arican und Christoph Fleischhau­er.
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Umgeben von Naturstein­mauern entstehen jetzt Beete, wo bisher nur spärlich tristes Gras wuchs.

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