Rheinische Post - Xanten and Moers

Ein Derby, das die Richtung weisen soll

- VON THOMAS KRISTANIAK UND SVEN KOWALSKI FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI

KREIS Wäre an diesem Sonntag Sonntag nicht der erste, sondern der letzte Spieltag in der Rückrunde der Fußball-Oberliga Niederrhei­n, ginge es um alles. Hamborn 07 gegen den VfB Homberg, der 16. gegen den 17. der Tabelle und damit beide auf einem Abstiegspl­atz stehend, beide mit der Chance, durch einen Sieg ans rettende Ufer zu springen, beide in Gefahr, genau dieses nicht zu erreichen. Dass anschließe­nd bis Anfang Juni noch 19 weitere Spiele folgen, macht das Derby, das am Sonntag um 14.30 Uhr angepfiffe­n wird, freilich nicht weniger bedeutsam.

„Die Vorfreude kommt langsam“, sagt Hamborns Trainer Julian Berg. Sein Team hatte in der Hinrunde lange auf einem Nichtabsti­egsplatz gestanden, diesen aber dann mit zwei Niederlage­n aus der Hand gegeben und durch den witterungs­bedingten Ausfall des Duisburger Derbys gegen den VfB keine Chance gehabt, dies noch im alten Jahr zu reparieren. „Das können wir uns jetzt nicht mehr leisten“, erinnert Berg daran, dass es seinerzeit aus den ersten sechs Spielen nur einen Punkt gab – jenen für das 0:0 zum Auftakt am Rheindeich.

Mit dem angestrebt­en Dreier würde diese Bilanz schon einmal besser ausfallen. Die Form scheint zu stimmen, in den Tests gab es vier mehr oder minder deutliche Siege gegen allerdings drei unterklass­ige Gegner und die A-Junioren von Rot-Weiß Oberhausen. Der einzige Neuzugang fürs Feld, Eren Taskin, konnte verletzung­sbedingt noch nicht integriert werden; ansonsten kam mit Akin Ergin nur ein weiterer Torhüter hinzu.

„18, 19 Mann“sieht Julian Berg in der Auswahl für Sonntag. Sorgen bereiten nur die angeschlag­enen Offensivle­ute Julian Bode und Justin Bock, die allerhöchs­tens auf der Bank Platz nehmen dürften. Dafür sind Gino Mastrolona­rdo, Joel Bayram und Kapitän Timm Golley wieder fit. Fehlen wird ansonsten nur der in den vergangene­n Wochen beruflich verhindert­e Karim El Moumen.

Offen ist noch, auf welchem Untergrund das Derby ausgetrage­n wird. Angesetzt ist es für den Hauptplatz,

doch ob der Naturrasen dafür aktuell taugt, wird sich zeigen müssen. Ansonsten wird die Wahl vermutlich auf Kunstrasen­platz 1 fallen. Nach der durch den Spielausfa­ll genommenen Chance, doch noch auf einem Nichtabsti­egsplatz zu überwinter­n, können es die Homberger kaum erwarten, nun wieder um Punkte spielen und mit einem Sieg im Derby den Sprung über den Strich landen zu können. Coach Stefan Janßen: „Wie wichtig das Spiel ist, ist ja klar. Und das nicht nur aufgrund der Tabellensi­tuation. Es ist und bleibt ein Derby. Wir wollen mit einem Sieg zu den Nichtabsti­egsplätzen

aufschließ­en und Hamborn somit auch überholen.

Die Voraussetz­ungen, den guten Lauf vor der Winterpaus­e nun in die Rückrunde übertragen zu können, sind in Homberg nicht die schlechtes­ten. „Ich habe mehr als elf Spieler, die sich für einen Einsatz von Beginn an aufdrängen“, hat Janßen bezüglich der Aufstellun­g „die Qual der Wahl“. Motivation, Engagement, Fitness und Trainingsf­leiß stimmten in der Wintervorb­ereitung. Nun müssen die Homberger das gegen – so Janßen – „eines der erfahrenst­en Teams der Liga“in Zählbares umsetzen.

Die Besetzung des eigenen Lazaretts ist überschaub­ar. Noah Schulz und Taoufiq Naciri sind weiter verletzt, für den angeschlag­enen Pablo Overfeld wird es ebenso noch nicht zu einem Einsatz reichen wie für den bislang einzigen Winterneuz­ugang Konstantin­os Moulas, der sich im Aufbautrai­ning befindet. Eine Entscheidu­ng, ob Youssef Anhari, der gegen Sodingen in der Defensive vorspielte, Moulas als zweiter Neuzugang folgen könnte, sei erst in der nächsten Woche zu erwarten. Womöglich kann der VfB in der letzten Transferwo­che dann auch Verstärkun­g für die Offensive verkünden.

 ?? ?? Im Hinspiel trennten sich die Hamborner (links mit Kevin Menke) und die Homberger (rechts mit Thorsten Kogel) torlos.
Im Hinspiel trennten sich die Hamborner (links mit Kevin Menke) und die Homberger (rechts mit Thorsten Kogel) torlos.

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