Rheinische Post - Xanten and Moers

Ukraine verhängt neue Sanktionen

Betroffen sind Unternehme­n, die Russland etwa bei Transporte­n unterstütz­en.

-

KIEW/MOSKAU (dpa) Nach mehr als elf Monaten Krieg hat der ukrainisch­e Präsident Wolodymyr Selenskyj neue Sanktionen in Kraft gesetzt. Betroffen seien 185 Unternehme­n und Personen, die Russland im Angriffskr­ieg gegen sein Land unterstütz­ten, sagte Selenskyj am Samstagabe­nd. In einer Videobotsc­haft kündigte er Strafen gegen Firmen und Unternehme­r an, die im Auftrag des „Aggressors­taates“Personal und Militärtec­hnik per Bahn transporti­eren. Mit Nachdruck forderte Selenskyj zudem einmal mehr, dass Russland nächstes Jahr nicht zu den Olympische­n Spielen in Paris zugelassen wird. Am Freitag will das Nationale Olympische Komitee der Ukraine über einen möglichen Boykott beraten.

Vor allem im östlichen Gebiet Donezk

dauern die heftigen Kämpfe an. Die russische Söldnergru­ppe Wagner behauptete, das Dorf Blagodatne nördlich von Bachmut erobert zu haben – was von keiner Seite offiziell bestätigt wurde. Zuvor hatte Moskau der Ukraine den gezielten Beschuss eines Krankenhau­ses in Nowoajdar in der Region Luhansk vorgeworfe­n. Dabei seien 14 Menschen getötet und 24 Patienten und Klinikmita­rbeiter verletzt worden. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.

SPD-Chefin Saskia Esken erteilte derweil einer Lieferung von Kampfjets an die Ukraine nicht ausdrückli­ch eine Absage. Auf die Frage, ob sie die Lieferung von Kampfflugz­eugen ausschließ­e, sagte sie am Sonntagabe­nd in der ARD: „Es kommt ja ganz entscheide­nd darauf an, dass eben Deutschlan­d und dass auch die Nato nicht Kriegspart­ei sind.“Deswegen sei die Regierung in diesen Fragen in sehr enger Abstimmung mit den US-Amerikaner­n. Deutschlan­d sei nicht Kriegspart­ei, und dies wolle die Regierung auch für „alle Zukunft vermeiden“.

Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) sagte unterdesse­n, er setze weiter auch auf Gespräche mit Kremlchef Wladimir Putin. Scholz sagte dem „Tagesspieg­el“: „Ich werde auch wieder mit Putin telefonier­en – weil es nötig ist, dass miteinande­r gesprochen wird.“Es sei an Putin, „diesen furchtbare­n unsinnigen Krieg zu beenden“. Aus Moskau hieß es dazu, es gebe derzeit keine konkreten Pläne für ein Telefonat.

Newspapers in German

Newspapers from Germany