Rheinische Post - Xanten and Moers
23 Millionen Euro fließen in Infrastruktur
Der Rundum-Versorger erneuert in Moers Abwasserkanäle und Straßenbeläge, legt Stromleitungen, um die Energiewende voranzutreiben. Ein Projekt soll zum Modell für die Sanierung der gesamten Altstadt werden.
MOERS Strom und Gas, Fernwärme und Glasfaser, Wasser und Abwasser: Sie liegt unter Asphalt und Pflastersteinen, ist „da“, aber nicht zu sehen. Zu spüren bekommen wir ihre Existenz vor allem dann, wenn Strom, Wasser oder Internet einmal ausfallen. Damit das nicht passiert, investiert die Enni-Unternehmensgruppe jedes Jahr gut 20 Millionen Euro, um die Infrastruktur in der Grafenstadt zu erneuern und zu erweitern, so auch in diesem.
22,6 Millionen Euro fließen in die Netze, um zum Beispiel 4,1 von insgesamt 512 Kilometer Kanal zu erneuern, 950 Straßenlaternen auf LED umzurüsten oder neun Kilometer Lichtwellenleiter zu legen, wie Glasfaser in der Technik genannt wird. Außerdem werden gut acht Kilometer Stromkabel gelegt. Insgesamt setzt die Enni 273 Maßnahmen um, bei denen meistens mehrere Sanierungen und Erneuerungen parallel laufen. Viele davon sind kleine, einige davon große, wie die acht, die nachfolgend aufgeführt sind. Sie sind Bausteine eines langfristigen Konzepts.
„So schaffen wir für kommende Generationen eine leistungsfähige Infrastruktur, unterstützen die Energie- und Verkehrswende“, sagt Enni-Abteilungsleiter Michael Nöfer. „Ein Investitionsschwerpunkt liegt im Stromnetz, um den steigenden Leistungsbedarf durch Elektro-Ladesäulen oder den Einsatz von Wärmepumpen zu sichern, die zurzeit stark nachgefragt sind.“
Bei Infrastrukturmaßnahmen muss oft die Asphaltdecke geöffnet werden, weil zum Beispiel Abwasserleitungen in Mitteleuropa mitten unter der Straße liegen. So sind während der Bauphase Straßenabschnitte nur eingeschränkt oder gar nicht befahrbar. „Viele Baustellen greifen leider in den Alltag der Menschen ein“, sagt Diana Schiffer als stellvertretende Abteilungsleiterin. „Am Ende verbessert sich aber die Wohn- und Lebensqualität der Stadt, wie etwa die bereits sanierte Düsseldorfer und Essenberger Straße zeigen.“
Die Enni-Unternehmensgruppe will diese Eingriffe frühzeitig kommunizieren und so gering wie möglich halten. In diesem Frühjahr startet sie ein Projekt, das von vielen Moersern mit besonderem Interesse beäugt werden dürfte, obwohl die Burgstraße nur 70 Meter lang ist. Diese Straße verbindet die Steinstraße mit der Haagstraße, an der das Amtsgericht liegt. Die Enni hat schon den Abwasserkanal mit Inlinern versehen, um diesen für das nächste halbe Jahrhundert zu erhalten. Im Frühjahr will sie unter der Burgstraße Versorgungsleitungen für Fernwärme, Wasser und Niederspannung, sprich 230 Volt, neu verlegen. Dabei soll in Abschnitten je 15 Meter vorgangen werden, damit Gebäude von der Feuerwehr erreichbar bleiben. Frühzeitig sei mit Eigentümern und Geschäftsleute gesprochen worden, heißt es. „Das ist ein Modell für die gesamte Altstadt“, sagt Nöfer. Auch dort soll, wie berichtet, die Infrastruktur erneuert werden.
Ab 2025 startet diese größte Bauprojekt der Moerser Geschichte.
Burgstraße