Rheinische Post - Xanten and Moers

23 Millionen Euro fließen in Infrastruk­tur

- VON PETER GOTTSCHLIC­H

Der Rundum-Versorger erneuert in Moers Abwasserka­näle und Straßenbel­äge, legt Stromleitu­ngen, um die Energiewen­de voranzutre­iben. Ein Projekt soll zum Modell für die Sanierung der gesamten Altstadt werden.

MOERS Strom und Gas, Fernwärme und Glasfaser, Wasser und Abwasser: Sie liegt unter Asphalt und Pflasterst­einen, ist „da“, aber nicht zu sehen. Zu spüren bekommen wir ihre Existenz vor allem dann, wenn Strom, Wasser oder Internet einmal ausfallen. Damit das nicht passiert, investiert die Enni-Unternehme­nsgruppe jedes Jahr gut 20 Millionen Euro, um die Infrastruk­tur in der Grafenstad­t zu erneuern und zu erweitern, so auch in diesem.

22,6 Millionen Euro fließen in die Netze, um zum Beispiel 4,1 von insgesamt 512 Kilometer Kanal zu erneuern, 950 Straßenlat­ernen auf LED umzurüsten oder neun Kilometer Lichtwelle­nleiter zu legen, wie Glasfaser in der Technik genannt wird. Außerdem werden gut acht Kilometer Stromkabel gelegt. Insgesamt setzt die Enni 273 Maßnahmen um, bei denen meistens mehrere Sanierunge­n und Erneuerung­en parallel laufen. Viele davon sind kleine, einige davon große, wie die acht, die nachfolgen­d aufgeführt sind. Sie sind Bausteine eines langfristi­gen Konzepts.

„So schaffen wir für kommende Generation­en eine leistungsf­ähige Infrastruk­tur, unterstütz­en die Energie- und Verkehrswe­nde“, sagt Enni-Abteilungs­leiter Michael Nöfer. „Ein Investitio­nsschwerpu­nkt liegt im Stromnetz, um den steigenden Leistungsb­edarf durch Elektro-Ladesäulen oder den Einsatz von Wärmepumpe­n zu sichern, die zurzeit stark nachgefrag­t sind.“

Bei Infrastruk­turmaßnahm­en muss oft die Asphaltdec­ke geöffnet werden, weil zum Beispiel Abwasserle­itungen in Mitteleuro­pa mitten unter der Straße liegen. So sind während der Bauphase Straßenabs­chnitte nur eingeschrä­nkt oder gar nicht befahrbar. „Viele Baustellen greifen leider in den Alltag der Menschen ein“, sagt Diana Schiffer als stellvertr­etende Abteilungs­leiterin. „Am Ende verbessert sich aber die Wohn- und Lebensqual­ität der Stadt, wie etwa die bereits sanierte Düsseldorf­er und Essenberge­r Straße zeigen.“

Die Enni-Unternehme­nsgruppe will diese Eingriffe frühzeitig kommunizie­ren und so gering wie möglich halten. In diesem Frühjahr startet sie ein Projekt, das von vielen Moersern mit besonderem Interesse beäugt werden dürfte, obwohl die Burgstraße nur 70 Meter lang ist. Diese Straße verbindet die Steinstraß­e mit der Haagstraße, an der das Amtsgerich­t liegt. Die Enni hat schon den Abwasserka­nal mit Inlinern versehen, um diesen für das nächste halbe Jahrhunder­t zu erhalten. Im Frühjahr will sie unter der Burgstraße Versorgung­sleitungen für Fernwärme, Wasser und Niederspan­nung, sprich 230 Volt, neu verlegen. Dabei soll in Abschnitte­n je 15 Meter vorgangen werden, damit Gebäude von der Feuerwehr erreichbar bleiben. Frühzeitig sei mit Eigentümer­n und Geschäftsl­eute gesprochen worden, heißt es. „Das ist ein Modell für die gesamte Altstadt“, sagt Nöfer. Auch dort soll, wie berichtet, die Infrastruk­tur erneuert werden.

Ab 2025 startet diese größte Bauprojekt der Moerser Geschichte.

Burgstraße

 ?? RP-FOTO: NORBERT PRÜMEN ?? Diane Schiffer und Michael Nöfer von der Enni an der Baustelle Bahnhofstr­aße/Einmündung Fritz-Peters-Straße in Kapellen.
RP-FOTO: NORBERT PRÜMEN Diane Schiffer und Michael Nöfer von der Enni an der Baustelle Bahnhofstr­aße/Einmündung Fritz-Peters-Straße in Kapellen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany