Rheinische Post - Xanten and Moers
Gegen das Vergessen: Schüler reinigen Stolpersteine
MOERS (RP) Der Verein ‚Erinnern für die Zukunft‘ und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Moers haben am Freitag die 128 Moerser Stolpersteine gereinigt. Beteiligt haben sich auch Schüler der Gymnasien Adolfinum, In den Filder Benden und des Grafschafter Gymnasiums, der Heinrich-Pattberg-Realschule, der Hermann-Runge-Gesamtschule, der Justus-von-Liebig-Schule, der Hilda-Heinemann-Schule, der Uhrschule
sowie des ‚sci moers‘. Bürgermeister Christoph Fleischhauer hat mit 20 Jugendlichen des Adolfinums die Stolpersteine vor dem Moerser Rathaus gesäubert. Die Stolpersteine am Verwaltungsgebäude erinnern an die Mitglieder der Familie Bähr, die in das Ghetto Theresienstadt und später in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt wurden. Die Eltern Helene und Hermann wurden dort ermordet. Ihr Sohn Günther starb 1945 auf einem der ‚Todesmärsche‘. Die Jugendlichen gingen in ihren Wortbeiträgen auf Verbrechen der Nationalsozialisten und die Schicksale der Opfer ein. „Es ist es gut, dass ihr heute hier seid. Die Menschen, die dieses Leid unmittelbar oder mittelbar miterlebt haben, werden immer weniger. Deshalb ist es wichtig, dass es eine Kernaufgabe des Geschichtsunterrichts ist, diese unglaublich schlimmen Ereignisse wachzuhalten und bewusst zu machen“, sagte Fleischhauer. Das Stadtoberhaupt stellte fest, dass das eigene Erleben wichtig ist für eine lebendige Erinnerungskultur. Er dankte den Schülern abschließend für das Engagement. Der 27. Januar ist der Jahrestag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Er wird in Deutschland auf Anregung des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus‘ begangen.