Rheinische Post - Xanten and Moers
TuS Lintfort sendet Lebenszeichen
Handball-Landesliga: Der Abstiegskandidat gewann gegen den SV Schermbeck mit 29:20. Auch der TuS Xanten siegte auswärts mit 31:30. Der TV Schwafheim war gegen den TV Biefang mit 29:26 erfolgreich.
KREIS Auf ein durchaus erfolgreiches Wochenende können die drei Handball-Landesligisten aus der Region in der Gruppe 3 zurückblicken. So setzten die abstiegsbedrohten Teams aus Lintfort und Xanten ein Lebenszeichen. Schwafheim verteidigte die Tabellenführung.
Vor dem Spieltag gegen den SV Schermbeck hatte der TuS Lintfort gerade mal zwei Punkte auf der Habenseite verbucht. Mit dem 29:20 (16:13)-Erfolg wurde diese Ausbeute nun verdoppelt. „Ich bin absolut erleichtert“, freute sich der Trainer Andreas Michalak. „Heute haben wir den Zuschauern gezeigt, dass wir noch Handball spielen können.“Anfangs hatten die Hausherren noch Schwierigkeiten, das Zusammenspiel mit dem Schermbecker Kreisläufer zu unterbinden. Doch die Abwehr wusste sich im weiteren Spielverlauf enorm zu steigern. Gerade der Innenblock mit Sebastian Küpper und Henk Süßer macht mit viel Einsatzwillen einige Chancen zunichte.
Aber auch im Angriff überzeugten die Klosterstädter. „Wir haben einmal mehr gute Chancen kreiert, sie aber auch endlich zu nutzen gewusst“, so Michalak. Einziger Wermutstropfen war die Verletzung von Torsten Miller in der 20. Minute, der dann nicht mehr mitwirken konnte.
Nach dem Seitenwechsel legte der TuS noch ein Schüppe drauf. Bemerkenswert war die Leistung von Jan Salobir, der mangels Alternativen als Rechtshänder auf Rechtsaußen spielte, wo er normalerweise nicht aufläuft. Er glänzte mit vier Toren.
Absolut überraschend war der 31:30 (18:19)-Erfolg des TuS Xanten bei der HSG Hiesfeld/Aldenrade II, zumal die Gäste im Hinspiel noch vorgeführt worden waren. „Damit habe ich nicht gerechnet“, freute sich Trainer Jürgen Mölleken. „Im Vorfeld hatte ich gehofft, mit nicht mehr als zehn Toren Differenz zu verlieren. Erstaunlich, was die Mannschaft aus sich rausgeholt hat. Wir hatten ja nicht einmal den kompletten Kader zur Verfügung.“
Überragender Akteur war Torhüter Marcel Bischof, der eine Ausbildung
beim Zoll in Berlin macht und eher zufällig in der Domstadt weilte. Weil der andere Keeper, Henning Hermsen, sich nach der Aufwärmpahse nicht so toll in Form fühlte, wurde die Aufgabe an Bischof übertragen.
Die Partie war bis zum Ende spannend, ja sogar fast dramatisch. 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff trafen die Hausherren beim Spielstand von 30:30 den Innenpfosten, von wo aus der Ball wieder ins Feld sprang. Xanten spielte den letzten Angriff geduldig aus. Florian Scheffers wurde zu hart angegangen, sodass die Schiedsrichter auf Siebenmeter entschieden. Zunächst ließen sie die Uhr ablaufen, ehe Thilo Hermsen
nervenstark verwandelte. „Die Jungs waren nach dem Spiel völlig platt. Das waren Big-Points“, so Mölleken.
Wie bereits im Hinspiel hatte der TV Schafheim gegen den TV Biefang seine liebe Mühe. Letztlich gelang es den Gästen jedoch, sich mit 29:26
(10:10) durchzusetzen. „Biefang hat uns vor dem eigenen tollen Publikun wirklich sehr viel abverlangt“, meinte Trainer Peter Wiedemann überglücklich. Manko des TVS war bis zum Seitenwechsel, dass viele Chancen ungenutzt blieben. Nach dem Pausentee kamen die Gäste jedoch hellwach aus der Kabine und zogen schnell auf 14:10 davon. Diesen Vorsprung verteidigten sie dann bis zum Schlusspfiff.
Selbst wenn die Hausherren etwas näher kamen, hatte Schwafheim stets die passende Antwort parat. Garant für den Erfolg war Nils Ahldendorf, der gerade in den letzten 20 Minuten stark aufspielte. So auch Jörn Geidel, der in München studiert und gerade ein Praktikum macht. „Jörn trainiert seit drei Wochen mit uns mit, und da ich keinen Linkshänder zur Verfügung hatte, ist er in den Kader gerutscht. Er hat seine Sache toll gemacht“, so Wiedemann.