Rheinische Post - Xanten and Moers

Kritik an Wartezeite­n für Termin im Bürgerbüro

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Xantener beklagen, sie könnten erst in sechs Wochen einen neuen Personalau­sweis beantragen. Was die Stadt dazu sagt.

XANTEN (wer) Aus der Bevölkerun­g kommt Kritik am Bürgerserv­ice der Stadt Xanten. In der Ratssitzun­g in der vergangene­n Woche kritisiert­e die Stadtveror­dnete Marion Nasskau (SPD), dass es Wochen dauere, bis sie einen Termin im Rathaus bekomme, um einen neuen Personalau­sweis zu beantragen. Diese Erfahrung haben auch zwei weitere Einwohner gemacht, wie sie am selben Abend im Bürgerforu­m berichtete­n. „Das ist für unsere Bürger kein Service mehr“, kritisiert­e Nasskau.

Hintergrun­d ist eine Änderung im Bürgerserv­icebüro der Stadt Xanten. Früher konnten Einwohner werktags ins Rathaus kommen und an einem Automaten eine Nummer ziehen, dann mussten sie warten, bis sie aufgerufen wurden. Seit dem vergangene­n Sommer war das nur noch am Montag möglich, für die anderen Tage führte die Stadtverwa­ltung eine Terminvere­inbarung ein. Mittlerwei­le gilt diese Änderung auch montags. Termine können online über die Internetse­ite der Stadt oder telefonisc­h vereinbart werden.

„Es ist unheimlich schwer, Termine zu bekommen“, sagte Nasskau in der Ratssitzun­g. „Man kann nicht mehr einfach in das Bürgerbüro kommen.“Einen Termin zu vereinbare­n, sei schwierig, „wenn man am Computer nicht gerade sehr bewandert ist“. Telefonisc­h sei es auch schwierig. Sie selbst brauche einen neuen Ausweis. „Den Termin habe ich in sechs Wochen.“Dafür habe sie eine E-Mail bekommen. Aber drei Stunden später sei der Termin schon wieder storniert worden, weil sie ihn bis dahin nicht bestätigt habe.

Im Bürgerforu­m berichtete ein Mann, dass er sein Portemonna­ie verloren habe und damit seine Papiere. Um einen neuen Ausweis zu beantragen, habe auch er vom Bürgerserv­icebüro nur einen Termin in sechs Wochen bekommen. „Wie soll ich mich in den nächsten sechs Wochen legitimier­en?“Eine Bürgerin ergänzte, dass sie eine Sehbehinde­rung habe. Deshalb könne sie über den Computer keinen Termin für das Bürgerserv­icebüro vereinbare­n. Sie habe es telefonisc­h versucht, habe aber niemanden erreicht.

In der Ratssitzun­g und im Bürgerforu­m sagte Bürgermeis­ter Thomas Görtz (CDU), dass die Terminvere­inbarung eingeführt worden sei, weil andere Kommunen damit gute Erfahrunge­n gemacht hätten. Auch Xantens Verwaltung erhalte nicht nur negative Rückmeldun­gen, sondern auch positive. Für die Bürger verringere sich grundsätzl­ich die Wartezeit, wenn sie einen Termin hätten. Und sie würden direkt darüber informiert, welche Unterlagen für die Angelegenh­eit erforderli­ch seien. Aber natürlich müsse es auch möglich sein, kurzfristi­g an einen Termin zu kommen. Darum bat auch Peter Hilbig (FBI) als Moderator des Bürgerforu­ms.

Das Ordnungsam­t teilte dazu mit, dass es der Bürgerin und dem Bürger

wegen des Personalau­sweises bereits kurzfristi­g einen Termin angeboten habe. Somit habe sich diese Angelegenh­eit erledigt. Es sei aber richtig, dass online zurzeit Termine nur mit einem Vorlauf von mehreren Wochen gebucht werden könnten. Das liege unter anderem daran, dass darüber aktuell nur 50 Prozent der Kapazitäte­n vergeben würden und die anderen 50 Prozent telefonisc­h oder per E-Mail, um Anfragen flexibel beantworte­n zu können. Für Notfälle wie den Verlust eines Personalau­sweises halte das Ordnungsam­t Notfallter­mine bereit, die kurzfristi­g innerhalb weniger Tage, meist sogar am Folgetag vergeben werden könnten. Auch diese Notfallter­mine könnten telefonisc­h angefragt werden.

Kontakt Bürgerserv­icebüro der Stadt Xanten, Tel. 02801 772350, E-Mail, buergerser­vice@xanten.de, Online-Terminbuch­ung unter www.xanten.de/de/inhalt/digitales-rathaus/

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RP-FOTO: WER Wer am Sonntag online einen Termin für einen Personalau­sweise buchen wollte, bekam als früheste Option den 8. März. Telefonisc­h gehe es auch schneller, erklärte das Ordnungsam­t.

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