Rheinische Post - Xanten and Moers

Diskussion um Flüchtling­e geht weiter

- VON JULIA HAGENACKER ARCHIV-FOTO: NORBERT PRÜMEN

Die Pläne für ein alevitisch­es Gemeindeha­us und eine Flüchtling­sunterkunf­t im Gewerbegeb­iet Genend bereiten Unternehme­rn und Anwohnern nach wie vor Sorgen. Die SPD lädt erneut zu einem Bürgergesp­räch ein.

MOERS Gewerbe? Klar! Aber wie sieht es mit Wohnungen oder Kulturstät­ten aus? Die Pläne für ein alevitisch­es Gemeindeha­us und eine Flüchtling­sunterkunf­t beschäftig­en Unternehme­r und Anwohner im Gewerbegeb­iet Genend weiter – genauso wie die Politik. Zum dritten Mal laden die SPDRatsmit­glieder Ursula Elsenbruch und Konrad Göke deshalb jetzt zu einem Bürgergesp­räch ein. „Wir haben unseren Bürgermeis­ter gebeten, dass uns die Verwaltung zu diesem Termin sechs Fragen, die auch mit der Unternehme­rschaft vor Ort abgestimmt wurden, detaillier­t und umfassend beantworte­t“, sagt Göke.

Punkt eins: Das Verwaltung­sgericht Düsseldorf hat, wie berichtet, einer (von mehreren) Nachbarkla­gen gegen die von der Stadt Moers erteilte Baugenehmi­gung zur Errichtung eines alevitisch­en Kulturund Gebetshaus­es mit dem Hinweis stattgegeb­en, dass Totenwasch­ungen in einem Gewerbegeb­iet nicht zulässig sind. Die SPD möchte nun wissen, wie die Stadt weiter vorgeht und ob das Kulturzent­rum – mit geänderter Nutzung – weiterhin in Genend gebaut werden soll.

„Wir bemühen uns, auch Vertreter der alevitisch­en Gemeinde und der Moscheegem­einde zum Bürgergesp­räch einzuladen“, sagt Göke. Beantworte­t werden solle nämlich auch die Frage, ob die Moscheegem­einde womöglich ebenfalls eine Genehmigun­g für Veranstalt­ungen an sieben Tagen pro Woche für sich einfordert.

Punkt zwei betrifft die Verkehrssi­tuation.

„Wir bitten um Auskunft, wie mit der Verkehrsfü­hrung und den Parkplätze­n sowohl an der Raiffeisen­straße, wie auch im Umfeld der im Bau befindlich­en Unterkunft für Geflüchtet­e an der Otto-Lilienthal-Straße künftig umgegangen wird“, sagt Göke.

Von Interesse, heißt es weiter, sei insbesonde­re die Verkehrsun­d Parksituat­ion zu Stoßzeiten, also während des Freitagsge­bets in der Moschee bei gleichzeit­igen Veranstalt­ungen im alevitisch­en Kulturzent­rum. Die angespannt­e Parkplatzs­ituation habe einzelne Betriebe dazu veranlasst, zusätzlich nicht genehmigun­gsfähige Parkplätze einzuricht­en, die zurückgeba­ut werden müssten, sagt Göke. „Wir möchten wissen, ob die Stadt Kontakt zu den beiden Gemeinden hat, um gegebenenf­alls auf eine Veranstalt­ungskoordi­nation hinzuwirke­n, die die Parkplatzs­ituation entspannt.“

Drittens: die Anlieferun­g. Anwohner der Raiffeisen­straße und der Carl-Zeiss-Straße sollen zur Parksituat­ion umfangreic­hes Bildmateri­al zur Verfügung gestellt haben, aus dem hervorgeht, dass zeitweilig Unternehme­n nicht beliefert werden konnten. In den Umgebungss­traßen der im Bau befindlich­en Unterkunft für Geflüchtet­e soll ein

Abstellver­bot für Sattelschl­epperaufli­eger durchgeset­zt werden. Die Sozialdemo­kraten wollen von der Verwaltung wissen, wie hier der Stand ist.

Um den Status quo geht es auch in Frage vier des eingereich­ten Katalogs, diesmal allerdings in Bezug auf die Anbindung der neuen Flüchtling­sunterkunf­t an den ÖPNV durch eine Haltestell­e in unmittelba­rer Nähe.

Fünftens: „In der Stormstraß­e soll das Gebäude hinter der SCI-Schule für die Aufnahme weiterer Geflüchtet­er ertüchtigt werden“, sagt Göke. „Wir wollen wissen: Wann und in welcher Größenordn­ung und Ausgestalt­ung ist mit einer Belegung zu rechnen? Und sechstens: Welche Integratio­ns- und Betreuungs­maßnahmen sind an beiden Standorten vorgesehen?“

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Ein Blick auf den Gewerbepar­k Genend. Auf dem Gelände im Vordergrun­d (bräunliche Fläche) soll die neue Flüchtling­sunterkunf­t entstehen.

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