Rheinische Post - Xanten and Moers
Rat lehnt dritten verkaufsoffenen Sonntag ab
MOERS (sho) Mit 26 zu 25 Stimmen hat der Stadtrat am Donnerstag die Freigabe eines dritten verkaufsoffenen Sonntags zur Adventszeit abgelehnt. Moers Marketing hatte einen solchen, wie berichtet, in diesem und im kommenden Jahr an eine neue Veranstaltung namens „Magisches Moers“koppeln wollen. Der Wunsch nach einem weiteren verkaufsoffenen Sonntag kam aus der Moerser Händlerschaft. Es sollte erstmals dieses Jahr am 15. Dezember stattfinden.
Schon vor der Entscheidung stand das Konzept vor rechtlichen Hürden. Denn ein verkaufsoffener Sonntag ist nur möglich, wenn er zusätzlich zu einer unabhängigen Veranstaltung, die Menschenmassen in die Stadt zieht, stattfindet. Nun wird es jedoch bei den zwei verkaufsoffenen Sonntagen, dem Moerser Frühling am 7. April und dem Moerser
Herbst am 6. Oktober, bleiben.
Gegenstimmen für den Antrag hörte man vor allem aus der SPD. So betonte Harald Hüskes, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten, den kulturellen Wert des Sonntags als auch die Bedeutung für die Kirche. Zudem müsse der verkaufsoffene Sonntag von den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen im Einzelhandel getragen werden, für die eine zusätzliche Belastung
während der Adventszeit nicht gerechtfertigt sei.
Anders sah das die CDU. So erklärte der Fraktionsvorsitzende, Michael Gawlik, dass das viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nicht so kritisch sähen. Es gebe sogar den ein oder anderen, der gerne auch mal sonntags arbeite.
Neben Gawlik sprachen sich auch die Freie Fraktion (ehemals AfD) und Bürgermeister Christoph
Fleischhauer für den Antrag aus. Er sei ein „Freund, mal etwas Neues auszuprobieren“, so Fleischhauer. Der Verwaltungschef bekräftigte, dass ein dritter verkaufsoffener Sonntag aus seiner Sicht auch eine Form der Wirtschaftsförderung sei. Zudem erinnerte er daran, dass es etwa in der Nachbarstadt Duisburg insgesamt zehn verkaufsoffene Sonntage im Jahr gibt – ebenfalls während der Weihnachtszeit.