Rheinische Post - Xanten and Moers

Frauen des TuS suchen die Leichtigke­it

- VON MICHAEL BLUHM

Vor dem Top-Spiel gegen den Tabellenzw­eiten HC Rödertal am morgigen Samstag gibt es noch einige Defizite beim Handball-Zweitligis­ten. Die Lintforter­innen, die auf dem dritten Platz stehen, müssen eine Leistungss­teigerung zeigen.

KAMP-LINTFORT Der TuS Lintfort steht einmal mehr im Blickpunkt des Interesses. Denn das absolute TopSpiel der Zweiten Handball-Bundesliga der Frauen findet am Samstag am linken Niederrhei­n statt. Wenn in der Eyller Sporthalle um 17.30 Uhr der Anpfiff ertönt, werden mit Sicherheit zahlreiche Zuschauer auf der Tribüne sitzen und mitfiebern. Die Vorfreude jedenfalls ist riesig, wenn die Gastgeberi­nnen als Tabellendr­itter den Rangzweite­n HC Rödertal empfangen.

Die Gäste aus Sachsen (27:9-Zähler) liefern schon seit Monaten kontinuier­lich ab. Mal abgesehen von einem ganz miesen Saisonstar­t mit 1:5-Punkten hat die Mannschaft sich in ihren Leistungen total stabilisie­rt und ist neben dem aktuellen Tabellenfü­hrer Frisch Auf Göppingen (27:7/ein Spiel weniger) das heißeste Eisen im Aufstiegsr­ennen.

Rödertal hat vor allem in der Offensive eine Menge Pfeile im Köcher. So ist es das Zusammensp­iel aus einstudier­ten Abläufen, ausgeprägt­er Individual­ität und einfacher Schusskraf­t.

Die Deckungsau­srichtung ist zumeist auf eine 5:1-Formation abgestimmt. Die 1,86 Meter lange Isabel Wolff stiftet gekonnt auf der vorgezogen­en Position regelmäßig in den gegnerisch­en Angriffsre­ihen Verwirrung. „Rödertal musste sich erst finden und ist jetzt ein ganz heißer Aufstiegsk­andidat“, sagt TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein: „Ich sehe uns schon in der Außenseite­rrolle, was aber nicht heißen soll, dass wir nicht gewinnen wollen.“

Der TuS Lintfort ist an guten Tagen mit Sicherheit dazu in der Lage, den HC Rödertal in die Schranken zu weisen. Doch aktuell fällt es immens schwer, den Leistungss­tand der Klosterstä­dterinnen einzuordne­n. Die TuS-Spielerinn­en präsentier­ten sich zuletzt äußerst wankelmüti­g und schwankend, mit durchwachs­enen Vorstellun­gen gegen Harrislee und Gröbenzell und ganz schwachen Auftritten in Mainz und Ketsch.

Dem Team ist irgendwie die Leichtigke­it verloren gegangen, das zuvor stark ausgeprägt­e Selbstvert­rauen hat gelitten. Das größte Manko der vergangene­n Wochen war stets die mangelhaft­e Trefferquo­te. Das Kreieren der Chancen war weitgehend gut – schlecht hingegen war die insgesamt viel zu hohe Anzahl der Fehlwürfe. Dieses Defizit zieht sich wie ein Roter Faden komplett durch das Match zuletzt in Ketsch. Und jede einzelne Spielerin muss sich dabei an die Nase fassen.

„Wir benötigen ganz klar eine Leistungss­teigerung in der Offensive“, betont deshalb auch Bettina

Grenz-Klein: „Es bedarf vor allem mehr Bewegung – mit und ohne Ball. Und auch das Passspiel braucht mehr Druck und Tempo. Unsere Trefferaus­beute muss einfach besser werden.“

Eine Steigerung im Angriff ist allerdings nur die halbe Miete zum Erfolg. Wenn die Deckung des TuS Lintfort ihre Arbeit gegen die torhungrig­en Rödertal-Bienen, so wie sich der Verein selbst nennt, nicht zur Zufriedenh­eit verrichtet, wird es ganz schwer.

Und wichtig: Das Zusammensp­iel zwischen Abwehr und Torhüterin­nen muss bei den Lintforter­innen besser funktionie­ren. Laura Graef fand zuletzt zwischen den Pfosten nicht zu ihrer gewohnten Form. Sie wurde aber auch von ihren Mitspieler­innen nicht genügend unterstütz­t. Hier muss gerade von Prudence Kinlend oder Jana Willing mehr Leistung kommen. Denn die Herangehen­sweise der Lintforter­innen jüngst im Spiel in Ketsch war schlicht zu brav.

 ?? FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI ?? TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein macht sich Gedanken über den Leistungss­tand ihrer Mannschaft.
FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein macht sich Gedanken über den Leistungss­tand ihrer Mannschaft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany