Rheinische Post - Xanten and Moers
Politik entscheidet über höhere Gebühren für Stadtbücherei
XANTEN (wer) Die Stadt Xanten will die Jahresgebühr für die Stadtbücherei anheben. Die Verwaltung hat der Politik dafür einen Vorschlag vorgelegt. Demnach sollen die Jahresgebühren für einen Einzelbenutzer von zehn Euro auf 15 Euro und für eine Familie von zwölf auf 18 Euro steigen, also um 50 Prozent. Auch Fernleihen und verspätete Rückgaben sollen anders berechnet werden. Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 17. Lebensjahres sollen dagegen weiter von der Gebühr befreit bleiben. Der Stadtrat stimmt darüber Mitte März ab.
Mit dem Vorschlag setzt die Verwaltung einen Vorschlag der Arbeitsgruppe Haushaltskonsolidierung um. Mit der Politik hatte sie in den vergangenen Monaten in dem Gremium über mehrere Maßnahmen diskutiert, um die Ausgaben der Stadt zu senken und die Einnahmen zu erhöhen. Die Benutzungsgebühren der Stadtbücherei anzuheben, war ein Vorschlag. Erwartet werden Mehreinnahmen von 2800 Euro. Insgesamt sollen alle Konsolidierungsmaßnahmen zu einer Ergebnisverbesserung um knapp 440.000 Euro führen. Bisher prognostizierte Kämmerer Stephan Grundmann ein Defizit von knapp 2,9 Millionen Euro in diesem Jahr.
In einer angespannten Haushaltslage müsse nicht nur geprüft werden, wo Einsparungen möglich seien, sondern auch, welche Einnahmen gesteigert werden könnten, schreibt die Verwaltung. Die Stadtbücherei könne als öffentliche Einrichtung von jedem benutzt werden. Die Gebühren seien zuletzt 2011 angepasst worden. Die Benutzung von benachbarten Büchereien mit einem vergleichbaren Angebot sei ebenfalls teurer geworden.
Eine Erhöhung sei deshalb vertretbar, erklärte die Verwaltung weiter. Aber die Ziele der Bücherei sollten dabei berücksichtigt werden. Ihr Schwerpunkt liege in der Kinder- und Jugendliteratur und in der Leseförderung. „Der Zugang zu Sprache, Lesen, Literatur und Medien in den unterschiedlichen Genres ist wesentliche Grundlage einer guten Bildung.“Deshalb solle es für Kinder und Jugendliche weiter keine Gebühr geben.