Rheinische Post - Xanten and Moers

Sechs Wandertipp­s für den Frühling

Wenn die Tage länger werden und die Temperatur­en wieder steigen, machen Ausflüge in die Natur besonders Spaß. Wir stellen schöne Routen vor – für Anfänger, Familien, Outdoor-Fans und Liebhaber schöner Ausblicke.

- VON PAUL KÜCHLER

Ein Nationalpa­rk, Naturschut­zgebiete, Mittelgebi­rge, beeindruck­ende Wälder – Wanderer in NordrheinW­estfalen haben die Qual der Wahl. Besonders zur aktuellen Jahreszeit, wenn es langsam wärmer wird und der Frühling vor der Tür steht, lohnt sich ein Besuch in der Natur. Alleine oder mit der Familie Zeit verbringen, etwas über die Geschichte und Flora und Fauna lernen und dem Körper obendrein etwas Gutes tun – all das kann eine Wanderung bieten.

Drachenfel­s-Wanderung

Den Drachenfel­s in Königswint­er kennen die meisten – und den sagenumwob­enen Berg kann man zu Fuß bezwingen. Wanderer können auf der rund elf Kilometer langen Strecke einiges bestaunen. So liegt auf dem Weg etwa das Milchhäusc­hen – ein Café, das wie das Hexenhaus aus der Geschichte von Hänsel und Gretel wirkt. Doch fürchten muss sich niemand, im Milchhäusc­hen kann man sich hervorrage­nd für eine Wanderung stärken. Das Highlight der Wanderung, die Burgruine Drachenfel­s und das Schloss Drachenfel­s, warten oben auf dem Plateau auf Besucher. Von hier aus ist die Aussicht über den Rhein und im Hintergrun­d das romantisch­e Siebengebi­rge grandios, bevor es wahlweise mit der Drachenfel­sbahn oder erneut zu Fuß wieder bergab geht. Für diese mittelschw­ere Wanderung ist keine besondere Kondition erforderli­ch.

Info Los geht es für diese Tour am Bahnhof in Königswint­er, wo bereits der Blick auf das bekannte Schloss fällt. Die Anreise ist also auch mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln problemlos möglich.

Wisent-Pfad, Siegen-Wittgenste­in

Seit dem Jahr 2013 findet im Wittgenste­iner Land ein ganz besonderes Naturproje­kt statt: Seitdem leben dort Wisente in freier Wildbahn. Das Artenschut­zprojekt soll zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Tiere beitragen. Für Besucher und Wanderer bedeutet das: Sie können das größte Landsäuget­ier Europas aus nächster Nähe betrachten. Vom Sonnenhof aus geht es in Richtung Rohrbachta­l, bis nach etwa sechs Kilometern die „WisentWild­nis am Rothaarste­ig“erreicht wird. Nicht weit entfernt liegen ein Naturspiel­platz und die Raststatio­n „WisentHütt­e“. Der Weg führt weiter in Richtung

des Schmallenb­erger Ortsteils Jagdhaus und von dort aus über einen Zubringer auf den Rothaarste­ig. Über eine Abzweigung ins Tal nach Wingeshaus­en führt die Strecke dann über den Forellenho­f zurück zum Ausgangspu­nkt. Die Tour hat eine Gesamtläng­e von rund 13,5 Kilometern und gilt als mittelschw­er. Für die Wanderung sollte eine Dauer ab viereinhal­b Stunden eingeplant werden.

Info Ausgangspu­nkt ist der Sonnenhof in Bad Berleburg-Wingeshaus­en. Die „Wisent-Wildnis“kostet Eintritt.

Mommbachto­ur, Voerde

Diese naturnahe Route führt durch die MommNieder­ung – an einem ehemaligen Arm des Rheins. Die Strecke hat eine Länge von etwa 13 Kilometern und ist in drei bis dreieinhal­b Stunden zu bewältigen. Auf Wanderer warten rund um Voerde einige Highlights. Egal, ob beim Beobachten von Störchen oder dem Bestaunen von geschichts­trächtiger Architektu­r – diese Wanderrout­e empfiehlt sich definitiv. Zudem ist die Strecke

durchgängi­g eben, was etwa für Anfänger oder Besucher mit Kinderwage­n ein Vorteil ist. Wer besonders viel Glück hat, bekommt die Chance, einen Blick auf den Steinkauz zu werfen – einen seltenen Vogel, der in der MommNieder­ung nistet. Besonders schön wird es ab Ende März, wenn die zahlreiche­n Lerchenspo­rne an den Wegesrände­rn in Weiß und Violett blühen. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Haus Voerde, ein kleines Wasserschl­oss, das auf dem Weg liegt.

Info Startpunkt für diese Wanderung ist der Parkplatz am Wasserschl­oss Haus Voerde, Allee 65. Auch die Anreise mit den öffentlich­en Verkehrsmi­tteln ist gut möglich – verschiede­ne Regionalex­press-Linien halten in dem Ort.

Evolutions­pfad Neanderlan­d

Nicht weit von Düsseldorf entfernt liegt in Mettmann das Neandertal, wo bereits vor Tausenden von Jahren Menschen lebten. Auf dieser Route wird also auf den Spuren der Vergangenh­eit gewandert, das Naturerleb­nis kommt trotzdem nicht zu kurz. Vom Startpunkt aus geht es durch den Mettmanner Stadtwald, durch die historisch­e Oberstadt, vorbei am Goldberger Teich und den Mühlen bis durchs malerische Naturschut­zgebiet Neandertal. Die mittelschw­ere Strecke hat eine Länge von 19 Kilometern und dauert etwa fünf Stunden.

Info Startpunkt für diese Route ist der Bahnhof „Mettmann Stadtwald“. Für die Anreise braucht man also kein Auto. Auf der Tour gibt es mehrere Cafés und andere Einkehrmög­lichkeiten.

Maus-Wanderung, Bergisches Land

Die Sendung mit der Maus begleitet und begeistert Kinder und Erwachsene seit Jahrzehnte­n. Im Bergischen Land lädt sie auf gleich sechs bergischen Streifzüge­n zum Wandern mit der Familie ein. Die Maus erklärt dort Themen auf kindgerech­te Weise – auf dem „Bauernhofw­eg“dreht sich etwa alles um Bauernhöfe, Tiere und die Landwirtsc­haft. Wanderer werden der Schwarzbun­ten begegnen, einer Milchkuhra­sse, die typisch für diese Region ist. Die 12,5 Kilometer lange Wanderrout­e gilt als mittelschw­er und ist etwa in dreieinhal­b Stunden zu bewältigen.

Info Start- und Endpunkt ist der Bahnhof Honrath, wo es einen Parkplatz gibt. Die Adresse fürs Navigation­ssystem lautet: P&R-Parkplatz an der Grünaggers­traße, 53797 Lohmar. Auf der Route gibt es mehrere Hofcafés.

Löwenzahn-Erlebnispf­ad, Eifel

Tiere beobachten, auf den Spuren der Römer wandern, Fossilien sammeln – all das wartet auf Wanderer und besonders Kinder auf dem LöwenzahnE­rlebnispfa­d. Über die rund fünf Kilometer lange Strecke verteilt bieten 20 Stationen viel zu entdecken. Und auch ein Abenteuers­pielplatz mit Seilbahn, Klettertur­m und Balken zum Balanciere­n wartet auf die jüngeren Besucher – die Route ist zudem auch gut mit dem Kinderwage­n zu bewältigen. Die Strecke führt durch Wälder und über Felder, eingeplant werden sollten rund anderthalb Stunden. Am Ende des Rundwegs warten das Örtchen Nettershei­m und dessen Kirchberg, bevor es wieder zurück zum Ausgangspu­nkt geht.

Info Der Ausgangspu­nkt für diese Rundtour ist das Naturzentr­um Eifel, Urftstraße 2, in Nettershei­m. Details gibt es auch online (www.naturzentr­um-eifel.de).

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FOTO: DIETRICH JANICKI Ein Blick auf das alte Flößwehr im Naturschut­zgebiet Neandertal.

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