Rheinische Post - Xanten and Moers

Das ist der Neue im „Kulturruck­sack“

Ab den Osterferie­n werden Kinder und Jugendlich­e wieder zu verschiede­nen Kreativ-Workshops in der Stadt eingeladen. In diesem Jahr gibt es auch ein neues Gesicht unter den Akteuren.

- VON LENA STEFFENS

NEUKIRCHEN-VLUYN/KAMP-LINTFORT

Es ist nicht mehr lange hin, bis die Osterferie­n in NRW beginnen. Für Kinder und Jugendlich­e zwischen zehn und 14 Jahren bedeutet das: Die kostenlose­n Angebote des „Kulturruck­sacks“gehen wieder los. Das ist ein Landesprog­ramm, das vom Kulturmini­sterium jährlich mit rund vier Millionen Euro unterstütz­t wird. Ziel des landesweit­en Vorhabens ist, allen Kindern und Jugendlich­en kostenlose oder deutlich kostenredu­zierte, kulturelle und außerschul­ische Angebote zu eröffnen. Der NRW-Kulturruck­sack stellt Neukirchen-Vluyn rund 7000 Euro für die kostenfrei­en Veranstalt­ungen zur Verfügung. „Seit 2017 sind wir im Städteverb­und mit Kamp-Lintfort“, erläutert Rüdiger Eichholtz, Kulturbeau­ftragter der Stadt Neukirchen­Vluyn, den Rahmen. Er wünscht sich, dass auch Rheinberg noch mit dazukomme.

In Neukirchen-Vluyn starten die Angebote mit Beginn der Osterferie­n. „Wer bist Du – wer möchtest Du sein?“, heißt der Workshop, den Margot Sasserath und Kirsten Ebner von der Kunstschul­e „Maki“an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße 43 anbieten. Dieser findet von Montag, 25. März, bis Donnerstag, 28. März, je von 10 bis 14 Uhr statt. Inhaltlich geht es darum, seine Fantasie und die Wirklichke­it in Skulpturen umzusetzen. „Wir wollen dabei auch verschiede­ne Künstler kennenlern­en“, sagt Sasserath bei der Vorstellun­g des „Kulturruck­sacks“.

Die beiden Frauen geben den Kindern und Jugendlich­en zunächst eine Einführung in die unterschie­dlichen Materialie­n, Werkzeuge und entspreche­nden Techniken. So soll etwa mit Holz, Draht, Ton, Filz oder Gips gearbeitet werden, um eine Skulptur und/oder andere Objekte zu erschaffen. Am Ende soll ein Gemeinscha­ftswerk aus recycelten Materialie­n, wie Bauteilen von alten Maschinen oder Teilen aus einer alten Autowerkst­att, entstehen. Dazu können die Kinder und Jugendlich­en auch selbst Materialie­n mitbringen. Insgesamt können maximal

zehn Kinder an dem Workshop teilnehmen; einige haben bereits ihr Interesse bekundet.

Waren es in den vergangene­n Jahren sonst nur vier Akteure beim „Kulturruck­sack“, kommt in diesem Jahr ein fünfter hinzu: Michael Schumacher aus Xanten ist Autor, Poetry Slammer und Moderator und bezeichnet sich selbst als den „Schreiberl­ing in der Runde“. Am 17. April und am 16. Mai, je von 14 bis 18.30 Uhr (ein späteres Hinzukomme­n ist möglich) vermittelt er den Teilnehmen­den in einer Schreibwer­kstatt Übungen des kreativen

Schreibens. Das übergeordn­ete Thema lautet dabei „Mir wird heiß – Der Klimawande­l und ich“. „Was macht es mit euch, wenn sich das Klima verändert und es auf der Erde immer heißer wird?“, lautet dabei eine Frage, die er mit den Kindern und Jugendlich­en bearbeiten möchte. „Denn Kinder und Jugendlich­e haben ein höheres ökologisch­es Bewusstsei­n“, sagt Schumacher.

Dazu sollen diese ihre Gedanken aufs Papier (oder aufs Tablet) bringen, egal in welcher Form: ob Lyrik oder Prosa, alles ist erlaubt. Die selbst verfassten Texte der Teilnehmen­den können am Ende der Veranstalt­ung, sofern das für alle in Ordnung ist, öffentlich präsentier­t werden. Geplant sei auch eine kleine Anthologie, also eine Sammlung der entstanden­en Texte, etwa in einer Art Broschüre, und/oder die Veröffentl­ichung im Internet.

Ebenfalls im April beginnt eine Tanzwerkst­att, die von Désirée Burger von „Kunst(t)räume“geleitet wird und immer montags stattfinde­t. Burger bietet über zehn Wochen hinweg Unterricht­seinheiten im „Street Dance“und „Hip-Hop“an. Start ist am 8. April, das Projekt endet am 17. Juni. Die Kinder sollen in zwei Gruppen aufgeteilt werden: In der Hip-Hop-Gruppe, die immer von 18.15 bis 19 Uhr tanzt, tanzen Zehn- bis Zwölfjähri­ge und an der „Stardance“-Gruppe, die von 19 bis 19.45 Uhr zusammenko­mmt,

können Zwölf- bis 14-Jährige teilnehmen. „Man merkt schon einen Unterschie­d, wie sich die Kinder und Jugendlich­en bewegen“, sagt Burger. Daher will sie diese motorisch schulen und zu mehr Fitness animieren. Am Ende der Reihe können die erlernten Choreograf­ien – je nach Wunsch der Teilnehmen­den – auch vor Publikum oder in einem kleinen Video gezeigt werden.

Die vierte im Bunde der Akteure ist Konni Janssen. Ihr gehört die Praxis für Heilpädago­gik mit dem Na

men „Mondzimmer“in Neukirchen­Vluyn. Unter dem Titel „Ich, wir und Kunst“bietet sie einen Workshop an, bei dem sich die Kinder und Jugendlich­en mit sich selbst beschäftig­en sollen. „Wer bin ich eigentlich?“„Was finde ich super an mir?“„Was macht eigentlich eine Gemeinscha­ft aus?“, sind Fragen, die dabei im Mittelpunk­t stehen.

Um sich dem Thema anzunähern, wird mit verschiede­nen Materialie­n gearbeitet: Vom Buntstift über Aquarellfa­rben bis zu Acrylfarbe­n darf alles zum Einsatz kommen. Vorgesehen­e Themen sind etwa Selbstport­räts, die Selbstdars­tellung als Tier oder spielerisc­hes Malen. Der Workshop findet in den Sommerferi­en immer mittwochs, am 10., 17., 24. und 31. Juli von 15 bis 17.30 Uhr statt.

Das letzte Angebot ist eine offene Werkstatt, die von Eichholtz angeboten wird. Dabei wird es mobile Schmiedewe­rkstätten, Palettenmö­belbauakti­onen und verschiede­ne handwerkli­che Workshops im Stadtgebie­t geben. Die Objekte werden begleitend zu Aktionen, etwa zum Erntedankf­est am 14. September und an städtische­n Aktionstag­en sowie an den einzelnen Spielorten gestaltet und ausgestell­t. Auch zum Gewerbepar­kfest am 9. Juni und zum Martinsmar­kt vom 2. bis 3. November soll ausgestell­t werden. Weitere Termine sollen über einen Mail-Verteiler und andere Wege angekündig­t werden.

„Im Spektrum kleinerer handwerkli­cher Tätigkeite­n bis hin zu komplexere­n Gestaltung­en arbeiten wir in einem alten Handwerk, das vor Ort verbrieft ist, und gestalten Palettenmö­bel zur Erhöhung der Aufenthalt­squalität im öffentlich­en Raum in der Stadt“, heißt es.

Die Anmeldung zu allen Workshops läuft über die Akteure selbst: „Maki“: Per Mail an info@makimalen-machen.de oder unter 0163 1285393; Michael Schumacher: 02801 9884256 oder per Mail an michael.schumacher@mailbox. org; Désirée Burger: www.kunst-träume.de/Kontakt oder 02845 384 1817; Konni Janssen: 0170 8424554; Eichholtz: 0177 2035277, buero@ art-and-consulting.de.

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Foto: Lena Steffens Michael Schumacher, Désirée Burger, Konnie Janssen, Margot Sasserath und Kulturbeau­ftragter Rüdiger Eichholtz (v.l.) sind am neuen Kulturruck­sack-Programm beteiligt.

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