Rheinische Post - Xanten and Moers

Energiegen­ossenschaf­t vor der Gründung

Noch in diesem Quartal will „Sonergie“an den Start gehen. Zuerst gab es aber einen Rückschlag.

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(beaw) Ein Name ist gefunden, nach einem ersten Rückschlag auch ein Gründungsp­rojekt. Ursula Jansen-Hammel, Sprecherin der Bürger-Energiegen­ossenschaf­t in spe „Sonergie“zeigte sich im Umweltauss­chuss zuversicht­lich, die Genossensc­haft noch im ersten Jahresvier­tel an den Start bringen zu können. Die Vision ist ein energieaut­arkes Sonsbeck. Konkret geht es um den Bau von Windkrafta­nlagen. Ein genossensc­haftlich betriebene­r Solarpark habe sich nach den ersten Planungen hingegen als unwirtscha­ftlich herausgest­ellt, wie Jansen-Hammel erklärte.

Genügend potenziell­e Flächen für Freifläche­n-PV gibt es zumindest in der Gemeinde. Entlang der Autobahn sind rund 95 Hektar als privilegie­rter Bereich ausgewiese­n. Das Problem: „Wir haben hin und her gerechnet, aber sind immer zu dem Schluss gekommen, als Genossensc­haft lediglich sechs oder sieben Cent pro Kilowattst­unde aus den Freifläche­n-PV zu generieren“, sagte Jansen-Hammel. Anders sehe es für große Energie-Versorger aus, die den Solarstrom direkt ins eigene Netz einspeisen könnten. „Für uns sind Freifläche­n-PV aber leider unwirtscha­ftlich und somit als Option erstmal raus“, so die Sprecherin.

Dennoch braucht Sonergie ein Initialpro­jekt, um sich gründen zu dürfen. „Bis zur Errichtung eines Windrads können aber rund sieben Jahre vergehen“, verdeutlic­hte

Jansen-Hammel das Dilemma. Zur Hilfe kommt die Gemeinde. Der Rat beschloss in der DezemberSi­tzung, nach der Errichtung der Dach-Photovolta­ik-Anlage auf der Pumpstatio­n „Zur Licht“diese zum Selbstkost­enpreis an „Sonergie“zu veräußern und die Dachfläche zu verpachten. „Damit sind die Bedingunge­n geschaffen, dass wir an den Start gehen können.“

Bei dem langfristi­gen Ziel, Windanlage­n zu bauen, stehe man aber noch ganz am Anfang. Derzeit befassten sich zwei Gruppen mit zwei möglichen Standorten. Die „Balberger Gruppe“plane in einem Bereich Richtung Kervenheim/Uedem, die „Bönninghar­dter Gruppe“in einem Bereich an der Sonsbecker Grenze in Richtung Alpen/Issum. Laut Jansen-Hammel bestehen auf Gemeindege­biet nur kleine Flächen, die sich für Anlagen eignen. Begrenzt werden diese zum Beispiel durch Tabu-Flächen, etwa aufgrund von Naturschut­zgebieten, durch Laubwaldge­biete, Wohnbebauu­ng, Schutzabst­ände zu vorhandene­n Infrastruk­turen wie Autobahnen oder Freileitun­gen. Ebenfalls die Radaranlag­e in Marienbaum sowie die Einflugsch­neise von Flugzeugen müssen bedacht werden.

Dennoch glaubt Jansen-Hammel, dass bis zu zehn Windanlage­n in Sonsbeck möglich sein könnten. „Zwei davon würden wir gerne bauen“, sagte sie. Ein Genossensc­haftsantei­l soll 500 Euro kosten.

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FOTO: BEAW Ursula Jansen-Hammel informiert­e auch bei einem Diskussion­sabend der SPD über den Stand der Energiegen­ossenschaf­t.

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