Rheinische Post - Xanten and Moers

„Frauen helfen Frauen“bittet die Stadt um einen Zuschuss

Die Xantener Politik spricht von einer wichtigen Arbeit, die der Verein leistet, sieht aber Bund und Land in der Pflicht.

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(wer) Der Verein „Frauen helfen Frauen“hat bei der Stadt Xanten erstmals einen Antrag auf einen Zuschuss gestellt. Er bittet die Kommune um 3819,83 Euro in diesem Jahr, um die Arbeit seiner Frauenbera­tungsstell­e zu finanziere­n. Dafür hat er auch andere Kommunen um Geld gebeten. Der Kreis Wesel sowie die Städte Moers, Rheinberg, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn zahlten schon 2023 einen Zuschuss.

Der Antrag des Vereins ist am Mittwoch vom Ausschuss für Soziales beraten worden. Die Vertreter mehrerer Fraktionen betonten, dass „Frauen helfen Frauen“eine wichtige Arbeit leiste. Trotzdem gab es keine Mehrheit für den Zuschuss. Damit ist der Antrag aber noch nicht abgelehnt. Die Entscheidu­ng trifft der Stadtrat am 14. März. Der Ausschuss gab nur eine Empfehlung ab.

Ein Argument derjenigen, die sich gegen den Zuschuss aussprache­n, lautete, dass für die Finanzieru­ng des Vereins nicht die Kommunen zuständig seien, sondern der Bund oder das Land. In einer Stellungna­hme hatte die Verwaltung außerdem auf die „angespannt­e Haushaltss­ituation der Stadt“hingewiese­n. Zurzeit werden alle freiwillig­en Leistungen der Kommune überprüft. Manche sollen gekürzt werden.

Im Ausschuss erklärte Sabine Kellner von „Frauen helfen Frauen“die Arbeit des Vereins. Die Frauenbera­tungsstell­e

mit integriert­er Fachstelle gegen sexuelle Gewaltsitz­t in Moers, berät aber Frauen auf der gesamten linken Rheinseite im Kreis Wesel. „Seit vielen Jahren“sei sie auch Anlaufstel­le für Xantener Bürgerinne­n. Die Frauen hätten einen Anspruch auf ein Beratungsa­ngebot im Fall von häuslicher Gewalt. Zum Beispiel sei die Polizei dazu angehalten, auf die Frauenbera­tungsstell­e hinzuweise­n, wenn eine Frau das wünsche. „Das heißt, Bürgerinne­n von Xanten bekommen, wenn sie in Not sind, kurzfristi­g von uns ein qualifizie­rtes Beratungsa­ngebot.“Mit der Frau werde ein Kontakt vereinbart, und sie komme dann in die Beratungss­telle.

Die Finanzieru­ng der Arbeit sei aber schwierige­r geworden, erklärte Kellner. Deshalb bitte der Verein diejenigen Kommunen, die ihn schon unterstütz­en, um einen höheren Zuschuss. Und er stelle Anträge bei Städten und Gemeinden, bei denen er das bisher nicht getan habe. Die Höhe der beantragte­n Zuschüsse richte sich nach dem Anteil einer Kommune an der gesamten Einwohnerz­ahl des Kreises Wesel auf der linken Rheinseite.

Die Beratungss­telle geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sie bei voller Personalbe­setzung insgesamt etwa 370 bis 400 Frauen im Jahr beraten kann. Wie hoch der Anteil der Frauen aus Xanten ist, konnte der Verein nicht sagen.

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