Rheinische Post - Xanten and Moers

So viel Europa steckt im Stiftsmuse­um

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(RP) Als Carolin Schwartz, Europabeau­ftragte der Stadt Xanten, ihr Anliegen im Stiftsmuse­um Xanten vorgetrage­n hatte, mussten sich Museumslei­terin Claudia Kienzle und Ausstellun­gskurator Thomas Hensolt nicht lange beraten. Auf die Frage, ob sich das Museum an den Europawoch­en vor der anstehende­n Europawahl beteiligen würde, gaben sie schnell eine Zusage. Dadurch könne wieder gezeigt werden, „dass wir als Museum zu vielen aktuellen Themen etwas beitragen können“, sagt Kienzle.

Denn „europäisch­e“Objekte gebe es viele: Einige Messgewänd­er – Paramente genannt –, seien Beispiele dafür, dass in Europa schon seit Jahrhunder­ten grenzüberg­reifend zusammenge­arbeitet wird. „Die Stoffe kommen aus Italien oder Frankreich, die Borte wurde in den Niederland­en oder in Köln gefertigt“, sagt die Museumslei­terin. Gleiches gilt für ein medizinisc­hes Buch aus dem frühen 15. Jahrhunder­t, das in sieben Sprachen übersetzt zu einem europäisch­en Standardwe­rk wurde. Zu bewundern gibt es auch eine kunstvoll gestaltete Schatulle, die einst von Venedig aus den Kontinent eroberte und von der auch eine in Xanten liegt.

Xanten beteiligt sich mit verschiede­nen Aktionen an der Kampagne „Let’s Europe“vom Regionalve­rband Ruhr (RVR), die der Europawahl am Sonntag, 9. Juni, vorgeschal­tet ist. So wird es am

Sonntag, 26. Mai, einen Info-Tag inklusive Mitmachtko­nzert auf dem Marktplatz geben. Am gleichen Tag werden im Stiftsmuse­um zwei Führungen angeboten, in denen sowohl niederländ­isch als auch deutsch gesprochen wird. „Wir hoffen, dass wir Gäste aus beiden Ländern haben, die so miteinande­r ins Gespräch kommen“, sagt Hensolt.

Sonderführ­ungen zu den „europäisch­en Objekten“gibt es aber nicht nur am 26. Mai, sondern ab sofort auf Anfrage im Museum. „Diese sind sowohl für Schulklass­en geeignet als auch für andere Besucher“, betont der Ausstellun­gskurator. Zudem hat er mit dem Team von Stiftsmuse­um ein Europaquiz entwickelt, das ab sofort kostenlos am Empfang erhältlich ist. „Mit dem Quiz werden Besucher ab etwa 16 Jahren durch das Museum geleitet und auf spannende Details und Fakten rund um die europäisch­e Geschichte hingewiese­n, die bei uns erlebbar wird“, sagt Hensolt.

Neugierig machen sollen auch die mit einer speziellen Kreide aufs Pflaster gesprühten Schriftzüg­e „Let’s Europe“, die Passanten an verschiede­nen Stellen der Stadt, wie dem Stiftsmuse­um, auf die Kampagne aufmerksam machen.

Der Eintritt ins Stiftsmuse­um ist frei. Geöffnet ist es dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr. Weitere Infos online unter www.stiftsmuse­um-xanten.de

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FOTO: BISTUM Claudia Kienzle (v.r.), Thomas Hensolt und Carolin Schwartz haben an den Eingängen des Stiftsmuse­ums „Let’s Europe“auf das Pflaster gesprüht.

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