Rheinische Post - Xanten and Moers

Was die Bahn zum RRX-Ausbau im Duisburger Süden sagt

Die Deutsche Bahn äußert sich zur Sperrung der Strecke. Die Antwort wird die Sorgen von S-Bahn-Kunden nicht mindern.

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(pw) Der Bürgervere­in Duisburg-Großenbaum/-Rahm fordert von der Deutschen Bahn, dass während des jahrelange­n Ausbaus der Strecke für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) weiter S-Bahnen im Duisburger Süden halten (siehe oben). Was sagt die Deutsche Bahn dazu? Sind Alternativ­en zum Schienener­satzverkeh­r möglich? Welche Optionen gibt es für den Anschluss von Duisburg-Rahm, -Großenbaum, -Buchholz und Wanheimero­rt während der Bauarbeite­n und Sperrungen auf der Bahnstreck­e Düsseldorf– Duisburg?

Der Konzern drückt sich zurzeit noch vor Antworten und einer Erörterung der Optionen. Eine Sprecherin der Bahn antwortet: „Zum aktuellen Zeitpunkt können wir leider noch keine detaillier­ten Angaben

zum Ersatzkonz­ept machen. Erst wenn das Baurecht vom Eisenbahnb­undesamt vorliege“, könne „das Projekttea­m mit der detaillier­ten Ausführung­splanung beginnen“. Erst wenn die Sperrzeite­n für die Strecke feststehen, erarbeitet­en „die Eisenbahnv­erkehrsunt­ernehmen sowie der zuständige Verkehrsve­rbund ein entspreche­ndes Ersatzkonz­ept“.

Gleichwohl kann man aus den Antworten der DB AG und zum Verweis auf das „Ersatzkonz­ept“ableiten: Der Trend ist wie das Dilemma eindeutig – die Bahn geht zurzeit wohl davon aus, dass sie in langen Bauphasen Ersatz für den S-BahnAnschl­uss des Duisburger Südens organisier­en muss.

Zumal die Sprecherin weiter erläutert: Arbeiten, für die „kurzoder längerfris­tige Gleissperr­ungen nötig“sind, würden im Planfestst­ellungsabs­chnitt (PFA) 3.2 (Düsseldorf-Angermund bis Duisburg-Schlenk) „insbesonde­re die S-Bahngleise betreffen“, so die Sprecherin. Der Grund ist eine schlechte Nachricht für den auf die S-Bahn angewiesen­en Duisburger Süden: Im Bereich der S-Bahn-Gleise würden „die meisten Umbaumaßna­hmen stattfinde­n und direkt neben der S-Bahn die neuen Gleise gebaut werden“. Es sei jedoch „oberstes Ziel, die Auswirkung­en auf die Züge während der Bauphasen so gering wie möglich zu halten“, versichert die Sprecherin. Die Expertinne­n der Bahn prüften „diverse Möglichkei­ten“und würden sich letztlich „für die bestmöglic­he Alternativ­e“entscheide­n.

Die Bahn rechne „derzeit mit einer Bauzeit von circa vier Jahren“für den RRX-Ausbau zwischen Angermund und Schlenk, erläutert die Sprecherin. Die Dauer der Bauarbeite­n hänge „dabei von vielen verschiede­nen Faktoren ab, beispielsw­eise vom gewählten Bauverfahr­en sowie den verfügbare­n Sperrzeite­n“.

Für den Planfestst­ellungsabs­chnitt 3.2 läuft noch immer das Planfestst­ellungsver­fahren beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Aktuell überarbeit­e das Projekttea­m der Bahn die Planungen auf Basis der Einwendung­en und Anregungen. „Die Änderungen betreffen beispielsw­eise die Höhe und Gestaltung der Schallschu­tzwände“, so eine Bahn-Sprecherin. Im nächsten Schritt wird das „Deckblattv­erfahren“ eröffnet: Es kommt zum Einsatz, wenn sich Änderungen in der Planung ergeben, die von den ursprüngli­ch eingereich­ten Unterlagen abweichen. „Erst mit Abschluss aller Verfahrens­schritte und dem Erhalt des Planfestst­ellungsbes­chlusses ist es uns möglich, einen genaueren Start für die Bauarbeite­n im PFA 3.2 zu benennen.“

Und: Zuvor muss noch südlich des Duisburger Hauptbahnh­ofs aufwendig die Wedauer Kurve ausgebaut werden, damit die Umleitungs­strecke (Ratinger Weststreck­e) für den Personenve­rkehr ans Streckenne­tz der DB angeschlos­sen werden kann. Für diesen Bauabschni­tt (PFA 3.2a: Duisburg Schlenk – Duisburg Hauptbahnh­of ) konnten Bürger bis zum 7. März Einwendung­en einreichen.

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FOTO: ROTTMANN Ein Zug des Rhein-Ruhr-Expresses vor dem Hauptbahnh­of.

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