Rheinische Post - Xanten and Moers
Maria 2.0 schließt Kunstaktion ab
Bis Karfreitag ist die letzte von sechs Installationen in der Gerebernuskapelle zu sehen. Der Beitrag zeigt eine „etwas andere Tischgemeinschaft“beim letzten Abendmahl.
(RP) In den vergangenen Wochen der Fastenzeit haben in St. Maria Magdalena Sonsbeck sechs verschiedene Gruppen nacheinander jeweils eine Installation in der leer geräumten Gerebernuskapelle gestaltet. Am Karfreitag endet die Kunstaktion mit einem Beitrag der Gruppe Maria 2.0 und einer „etwas anderen Tischgemeinschaft“beim letzten Abendmahl.
Der leere Kirchenraum sei von den Gruppen sehr unterschiedlich genutzt worden, teilt der Pfarreirat St. Maria Magdalena mit. Mal stand ein „einsames“Pult in der Mitte der Kapelle, auf dem der Förderverein St.-Gerebernuskapelle dazu einlud, Erinnerungen und Empfindungen, die mit diesem Ort verbunden wurden, in einem Buch zu notieren. Ein anderes Mal musste man sich regelrecht auf die Suche begeben, als die Rover des Pfadfinder-Stammes mit einer Skala Denkanstöße zu unserem privilegierten Leben und zu Alltagsrassismus setzte.
Der Eine-Welt-Kreis griff mit seiner Installation das Misereor-Motto „Interessiert mich die Bohne“auf und die Katholische Frauengemeinschaft (KFD) Sonsbeck die Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit, eine kirchliche Initiative von 24 evangelischen und katholischen Partnern und Partnerinnen.
„Unterschiedlicher konnten die Installationen und die Reaktionen dann auch nicht ausfallen“, teilt der Pfarreirat mit. Als er beispielsweise
zu Beginn mit drei Zelten in der Kapelle die Bibelstelle nach Markus (9, 2-10) interpretierte, habe es Rückmeldungen von Menschen gegeben, „die sich durch den Bezug der drei Hütten zum Thema Heimat genau an diesem Ort angesprochen fühlten, und auch von Menschen, die die Zelte an diesem sakralen Ort aufwühlte und verstörte“.
Das Ziel der Kunstaktion sei erreicht worden. „Setz Deine Füße in den leeren Raum, nimm Dir Zeit, den weiten Raum zu erkunden, Dich inspirieren und berühren zu lassen und vielleicht mit Gott ins Gespräch zu kommen“, dazu hatte der Pfarreirat aufgerufen.
Die letzte Installation endet am Karfreitag. Die Maria-2.0-Gruppe
hat eine festliche Tafel in der Mitte der Kapelle gedeckt, die 13 Plätze erinnern an das letzte Abendmahl. „Die etwas andere Tischgemeinschaft“bewirtet jedoch ganz andere Gäste, zum Beispiel Anne Frank, Astrid Lindgren, Waris Dirie, Malala oder Maria Magdalena. An jedem Stuhl hängt ein kurzer Abriss der bewegenden Biografien dieser Frauen. Auf dem 13. Platz befindet sich ein Spiegel. Am Karfreitag wird um 18 Uhr zudem zu einem Klopfzeichen-Gottesdienst zu dem Thema „Leidenswege – gedemütigt – erniedrigt – verspottet“eingeladen. Die Maria-2.0-Gruppe stellt die Leidenswege von fünf Frauen in den Mittelpunkt und schlägt die Brücke zum Leiden und Sterben Jesu.