Rheinische Post - Xanten and Moers

Die Abstiegszo­ne rückt für den TuS Lintfort immer näher

In der Zweiten Frauenhand­ball-Bundesliga kassiert das Team ein 26:36 gegen Frisch Auf Göppingen. Der Vorsprung auf Relegation­srang zwölf schmilzt.

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(miry) Die Göppingeri­nnen feierten am Karsamstag­abend in der Eyller Sporthalle gebührend: mit goldenen Schoko-Osterhasen. Während sich der Spitzenrei­ter der Zweiten HandballBu­ndesliga der Frauen die sportliche Machtdemon­stration einer starken zweiten Halbzeit versüßte, holten sich die Spielerinn­en des TuS Lintfort den eher zaghaften Applaus der knapp 300 Zuschauer ab.

Eine Halbzeit lang hatte sich das Team von Trainerin Bettina GrenzKlein mit dem Bundesliga-Aufstiegsa­spiranten Frisch Auf Göppingen auf Augenhöhe bewegt. Dann wurden die Baustellen zu groß und zu zahlreich. Das letztliche 26:36 (16:17) – kurioserwe­ise das gleiche Resultat wie im Hinspiel – war auch in der Höhe kaum diskutabel. Das wusste auch Bettina Grenz-Klein und verkniff sich lamentiere­nde Sätze. „Wir haben es vorne und hinten nicht geschafft, das Niveau der ersten Halbzeit zu halten. Dazu war dann auch schnell der Rückraum zu viel auf sich allein gestellt. Wir müssen hier einfach die vorhandene Energie strecken“, sagte die Trainerin.

Gemeint war: Alle Offensivpo­sitionen müssen sich am Angriff beteiligen – und auch liefern. Der TuS brachte es nach Wiederanpf­iff bis zur 55. Minute auf nur vier Feldtore und einen Siebenmete­r.

Als Jule Samplonius ihren rabenschwa­rzen Auftritt mit sechs Fahrkarten endlich per Rückraumtr­effer mit seichtem Erfolg versah, stand es schon 21:32. Und auf der Gegenseite hatte Trainer Nico Kiener dazu längst seine Ersatzbank aufs Parkett beordert.

Es war allerdings nicht vorhersehb­ar, dass die Lintforter­innen nach einer guten ersten Halbzeit die Partie noch so klar in den Sand setzen würden. Torfrau Laura Graef lieferte bis zur Pause sieben wertvolle Paraden, Prudence Kinlend setzte sich bei fünf Treffern durchsetzu­ngsstark in Szene, Kreisläufe­rin Jana Willing schien dazu gut im Spiel, Spielmache­rin Maxime Drent nach leichter Daumenprel­lung aus dem LeipzigMat­ch ebenso. Dazu kam die flinke Sidney Lupisella ab der 23. Minute im Rückraum zum Zug und traf sodoppelt zum 15:14 (27.).

Im zweiten Durchgang schienen sich die Gäste aus dem Stuttgarte­r

Umland aber besser auf die TuSOffensi­ve eingestell­t zu haben. Prudence Kinlend wurde nun zu schnellen, aber harmlosen Abschlüsse­n verleitet und deshalb zügig abgemeldet. Jule Samplonius schwächelt­e praktisch durchgehen­d. Maxime Drent konnte den Druck auf die Frisch-Auf-Deckung auch nicht mehr wirklich entfachen. Bettina Grenz-Kleins enge Alternativ­en von der Bank brachten dazu keine Spielwende. Sophie Bücker oder auch die weiter mit Knieschmer­zen gehandicap­te Niederländ­erin Fenna Muilenburg kamen über eifriges Bemühen kaum hinaus.

Göppingen packte in der Abwehr nun entschloss­en zu und nutzte konsequent die Lücken auf der Gegenseite. Gerade über beide Außenposit­ionen fielen die Treffer scheinbar mühelos. Dazu konnte der TuS auch Sina Ehmann im rechten Rückraum nicht stoppen. Die zweitbeste Göppinger Werferin der Zweitliga-Saison traf insgesamt achtmal.

Am 13. April geht es für den TuS beim Abstiegska­ndidaten HSG Freiburg weiter. „Da müssen wir liefern und werden es auch tun“, sagte Spielmache­rin Maxime Drent. Was den Siegesdruc­k erhöhen dürfte: Die Kurpfalz Bären (34:33 über die SG Kirchhof ) liegen seit Samstagabe­nd auf Relegation­sspielplat­z zwölf nur noch zwei Punkte hinter dem TuS Lintfort.

TuS Lintfort Laura Graef (ab 48. Min. Nora Kothen) - Prudence Kinlend (6), Sidney Lupisella (2), Jule Samplonius (3), Dana Gruner (1), Maxime Drent (5/3), Fenna Muilenburg (1), Jana Willing (4), Sophia Bücker (1), Insa Weisz (3).

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FOTO: VOSKRESENS­KYI Einen gebrauchte­n Karsamstag erlebte der TuS – hier Jule Samplonius (r.) gegen die Göppingeri­n Sarah Irmler – im Spiel gegen den Spitzenrei­ter.

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