Rheinische Post - Xanten and Moers
Banner für Moers Festival zerstört
Unbekannte haben sich an einem 265 Meter langen Plakat zu schaffen gemacht.
(juha) Das Team der Moers Kultur GmbH ist fassungslos: Nicht einmal einen Tag lang hingen 265 Meter Werbe-Banner für das kommende Moers Festival, das in diesem Jahr vom 17. bis zum 20. Mai (Pfingsten) stattfindet, am Parkdeck des Wallzentrums in der Moerser Innenstadt. Über Nacht haben sich offenbar Unbekannte daran zu schaffen gemacht. Am nächsten Morgen jedenfalls habe sich „ein Bild der mutwilligen Verwüstung und Zerstörung“geboten, teilen die Festival-Veranstalter mit.
Zahlreiche der Kabelbinder, mit denen das Banner durch stabile Metallösen am Gelände befestigt worden war, seien durchtrennt worden, heißt es in einer Mitteilung. Über knapp 20 Meter hielten nur noch die unteren Ösen das Banner. Eine Mitarbeiterin, die das Werk des Vortages fotografisch dokumentieren wollte, bemerkte am Sonntagvormittag den Vandalismus und informierte den Rest des Teams.
Tim Isfort, Künstlerischer Leiter des Festivals, zeigte sich bestürzt: „Unser Festival steht in diesem Jahr unter dem Motto Superheldinnen und Superschurken – sinnbildlich. Etwas tiefgründiger geht es um Dialog, das Aushalten von anderen Meinungen, die Frage, wie wir versöhnlich sein können, in einer Welt mit Kriegen, Krisen und Konflikten, und natürlich, welche Rolle die Musik und die Kunst spielen. Da verstört ein solch sinnloser Vandalismus besonders“.
Auf dem Banner stehen Schlagworte mit Bezug auf das diesjährige Festivalprogramm wie etwa „Shinkansen 163-8001 – 47441 Moers“für den Japanschwerpunkt, ein Bild der Aktivistin und Musikerin Amirtha Kidambo (USA) als Superheldin stilisiert, sowie die schlichte Aufforderung: „Mentsh bleiben“(sic!).
Die Volksbank Niederrhein hat das Banner finanziert. Ermöglicht wurde die auffällige Werbung mit Genehmigung der Stadt Moers, für die das Traditionsfestival seit 1972 internationales Aushängeschild ist.
Von der Zerstörungswut wollen sich die Macher deshalb auch nicht einschüchtern lassen. Rückzug sei keine Option, sagt Isfort. „Wir hängen die Banner wieder auf!“