Rheinische Post - Xanten and Moers
Dorftreffpunkt soll früher kommen
Das Dorfgemeinschaftshaus für Obermörmter stand auf der Prioritätenliste der Stadt Xanten bisher unter den Maßnahmen ab 2030. Die Politik hat es nun weiter nach vorn geholt und dafür etwas anderes nach hinten geschoben.
Die Prioritätenliste der Stadt Xanten für den Hochbau ist überarbeitet worden. Damit gehen zwei Änderungen einher. Das Dorfgemeinschaftshaus in Obermörmter wird vorgezogen. Es steht nun bei den Maßnahmen ab 2025. Vorher war es bei den Projekten ab 2030 aufgeführt worden. Dafür wurde die geplante Kernsanierung des städtischen Gebäudes an der Karthaus 7 verschoben. Es steht nun bei den Maßnahmen ab 2030.
Die aktualisierte Prioritätenliste für den Hochbau ist vom Stadtrat in der Sitzung vor den Osterferien zusammen mit dem Haushalt der Stadt Xanten für 2024 beschlossen worden. Die Änderungen waren ein Vorschlag der CDU-Fraktion. Sie argumentierte, dass die Kernsanierung an der Karthaus 7 verschoben werden könne, bis „eine Zukunftslösung für das Gebäude gefunden wird“. Dafür könne das Dorfgemeinschaftshaus in Obermörmter vorgezogen werden.
Aus Sicht der Verwaltung spricht nichts dagegen, die Kernsanierung der Karthaus 7 zu verschieben. Die Leerstelle, die dadurch im Abschnitt der Maßnahmen ab 2025 entstehe, könne auch mit dem Dorfgemeinschaftshaus in Obermörmter geschlossen werden. Dadurch werde es zwar dem ebenfalls geplanten Dorfgemeinschaftshaus in Lüttingen vorgezogen, das weiter im Abschnitt der Projekte ab 2030 steht.
Aber dieses könne auch „bis auf weiteres nicht umgesetzt werden“.
Dafür sei das alte Gebäude der Kindertagesstätte St. Pantaleon vorgesehen gewesen, erklärte die Verwaltung weiter. Aber das Haus werde von der Kirche zunächst noch gebraucht. Dort werde die Kindertagesstätte St. Helena teilweise untergebracht, solange deren Gebäude an der Landwehr renoviert werden. Damit soll in diesem Jahr begonnen werden. Im nächsten Jahr soll die Kita St. Helena dann in ihr Gebäude zurückkehren.
Danach solle die frühere Kita St. Pantaleon voraussichtlich – „zumindest für einen Übergangszeitraum“– für die benachbarte Hagelkreuzschule genutzt werden, erklärt die
Verwaltung. Denn diese habe einen Bedarf an zusätzlichen Räumen, zum Beispiel für die Kinderbetreuung nach dem Unterricht. „Für das Vorziehen einer der beiden Dorfgemeinschaftshäuser kann insofern ausschließlich das Dorfgemeinschaftshaus Obermörmter in Frage kommen“, schreibt die Verwaltung.
Die vorgeschlagene Änderung wurde vom Stadtrat einstimmig angenommen. Eine Diskussion gab es dazu nicht. Aber mehrere Ratsmitglieder stimmten gegen die überarbeitete Prioritätenliste der Stadt Xanten für den Hochbau. Den Grund hatte Ricard Lipp (Die Linke und Fraktion Max) vorher zumindest für sich erklärt. Er könne der Liste nicht zustimmen, weil auf ihr die großen Investitionen für das Gymnasium und die Gesamtschule stünden. „Ich bin dagegen.“
Neben einer Prioritätenliste für den Hochbau wurde auch eine Prioritätenliste für den Tiefbau beschlossen. Beide sind unterteilt in laufende Maßnahmen, Maßnahmen ab 2025 und Maßnahmen ab 2030. Eine solche Auflistung wurde erstmals 2023 von der Politik beschlossen. Die Stadt hatte vorher erklärt, dass ihr Gebäudemanagement angesichts vieler Aufgaben an einem Punkt angekommen sei, an dem für die weitere Erledigung der Aufgaben eine Priorisierung aller Maßnahmen „unbedingt notwendig“sei, damit diese Liste dann „mit angemessener Sorgfalt und einem realistischen Blick“abgearbeitet werden könne.