Rheinische Post - Xanten and Moers

Ein Nachmittag nur für Mädchen

Im Zuff gab es am Freitag viele Angebote – aber nur für Mädchen.

- VON ERWIN KOHL

Klare Ansage: Jungen durften am Freitag nicht ins Jugendzent­rum Zuff in Rheinberg, alle Räume wurden von Mädchen in Besitz genommen. Der Mädchentag erfreut sich seit Jahren großer Beliebthei­t, das Angebot war wieder einmal breit gefächert. Schmink- und Bastelkurs­e, ein großer Graffiti-Bereich oder komplett ausgestatt­ete Mal-Ateliers lockten rund 60 Mädchen im Alter zwischen zehn und 16 Jahren an die Xantener Straße. „Wir wollen damit zeigen, dass das Zuff auch ein cooler Ort für Mädchen ist“, erklärt die Leiterin Celine Szupancsic­s.

Der heimliche Star des Mädchentag­es war die Mischlings­hündin Masha. Immer wieder wurde sie an der Leine über den Hindernis-Parcours dirigiert oder sollte artig „Sitz“machen, natürlich nur gegen Leckerchen. „Ich möchte den Kindern zeigen, wie man mit einem Hund umgeht und wie gut er dem Menschen tut“, erzählt Alexandra Weis. Die Heilprakti­kerin für Psychother­apie behandelt mit Masha unter anderem Menschen mit einer Angst- oder Persönlich­keitsstöru­ngen wie etwa dem Borderline-Syndrom. Eleonore hat sich sofort in die Hündin verliebt, will von den anderen Angeboten nichts mehr wissen. „Sie ist heute meine Assistenti­n“, sagt Weis. Gegenüber steht eine Cocktailba­r für angehende Barmixerin­nen bereit, natürlich ohne Alkohol.

Einen neuen Style ausprobier­en, darauf fahren viele Mädchen ab. Wie wäre es zum Beispiel mit Rastalocke­n? Kein Problem, Maureen Welter von der Begegnungs­stätte hat genügend davon mitgebrach­t und flechtet sie in die Haare ihrer Modelle ein, auf Wunsch auch in Rot oder Blau. Für ein prickelnde­s Erlebnis sorgen die „Badbomben“. Zutaten wie Zitronensä­ure, Magnesiums­ulfat oder Speisestär­ke werden von den Mädchen nach Anleitung zusammenge­stellt. Je nach Geschmack kann noch Lavendel oder Blaubeere hinzugefüg­t werden. „Die werden zu Hause in die Badewanne geworfen und machen sie in Sekundensc­hnelle zum Whirlpool“, erläutert Celine Szupancsic­s.

Hannah und Luna hat es die Foto-Box im Dachgescho­ss angetan.

Im bereit gestellten Koffer liegen jede Menge Utensilien wie riesige Brillen, Pappnasen oder Masken bereit. Vor die Kamera geht es erstmal als Disco-Ladies im Glitzerout­fit. Kaum ist die Aufnahme im Kasten, spuckt der Drucker das Ergebnis aus. Mia, Cindy und Merle genießen zwischendu­rch die Nudeln mit der leckeren Tomatensoß­e, später gibt es noch Waffeln und kleine Snacks. Die drei Freundinne­n besuchen regelmäßig den Mädchentag und die an jedem Freitag angebotene Mädchengru­ppe. „Wir wollen einfach mal Zeit mit uns verbringen und andere Mädchen kennenlern­en“, erzählt Mia. Merle ist ein weiterer Aspekt wichtig: „Wir können in Ruhe über Sachen reden, die Jungen nicht interessie­ren. Und natürlich über sie lästern.“

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FOTO: ARMIN FISCHER Alexandra Weis, Heilprakti­kerin für Psychother­apie, zeigte den Mädchen, wie sie mit einem Hund umgehen können.

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