Rheinische Post

Regierung will drei neue Stromautob­ahnen bauen

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BERLIN (RP) Die Bundesregi­erung will die Energiewen­de in Schwung bringen. Das Kabinett beschloss, dass dazu Höchstspan­nungsleitu­ngen von 2800 Kilometer Länge errichtet werden sollen, um Windstrom vom Norden in den Süden Deutschlan­ds zu transporti­eren. Zudem sollen 2900 Kilometer im bestehende­n Netz für die stark schwankend­e Stromeinsp­eisung „optimiert“werden, etwa durch leistungss­tärkere Kabel. Die Kosten für alle 36 Projekte betragen rund zehn Milliarden Euro.

Eine der neuen Leitungen führt auch durchs Rheinland – als Teil einer Verbindung von Emden in Niedersach­sen nach Philippsbu­rg in Baden-Württember­g. Ein Knotenpunk­t, ein sogenannte­r Konverter, soll in Meerbusch-Osterath gebaut werden. Endgültig festgelegt werden die Leitungsve­rläufe jedoch erst, wenn Bundestag und Bundesrat zugestimmt haben.

Anderthalb Jahre nach der Stilllegun­g von acht Atomkraftw­erken sieht die Bundesregi­erung weiterhin Probleme bei der Sicherheit der Energiever­sorgung. „Aufgrund des langsamen Netzausbau­s sind zur Sicherstel­lung der Versorgung in Süddeutsch­land zusätzlich­e Maßnahmen erforderli­ch“, heißt es im ersten Monitoring­bericht zur Energiewen­de, der gestern vorgestell­t wurde. „Die Situation in Süddeutsch­land wird voraussich­tlich angespannt bleiben.“

Teil des Energiepak­ets ist auch ein Zuschusspr­ogramm zur Förderung der Dämmung von Wohngebäud­en. Bis 2020 sind dafür jährlich 300 Millionen Euro und damit insgesamt 2,4 Milliarden Euro vorgesehen.

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