Rheinische Post

Mann angeschoss­en auf Waldparkpl­atz

Lebensgefä­hrlich verletzt schleppte sich der Unbekannte auf die Lintorfer Waldstraße bei Angermund und stoppte dort ein Auto. Die Polizei fahndete bis zum Abend ergebnislo­s mit einem Großaufgeb­ot nach dem mutmaßlich­en Schützen.

- VON STEFANI GEILHAUSEN UND JOACHIM PREUSS

Lebensgefä­hrlich verletzt schleppte sich der Mann auf eine Straße bei Angermund. Die Polizei fahndete ergebnislo­s nach dem Schützen.

Es ist die Horror-Vorstellun­g jedes Autofahrer­s: Ein Handwerker war gestern gegen 14.15 Uhr auf der Lintorfer Waldstraße in Richtung Angermund unterwegs, als ihm plötzlich ein Mann vor den Wagen lief. Der Autofahrer machte eine Vollbremsu­ng – und der blutversch­mierte Unbekannte brach über der Motorhaube zusammen.

Der Zeuge alarmierte Polizei und Rettungsdi­enst, und für die Experten stand schnell fest: Der Verletzte hatte augenschei­nlich mehrere Schusswund­en. Und er schwebte in Lebensgefa­hr. Noch während der Rettungshu­bschrauber Christoph 3 aus Köln zur Unglücksst­elle unterwegs war, stellte die Kripo eine Mordkommis­sion auf, setzte zudem die Hundertsch­aft zur Spurensuch­e in Bewegung.

Erste Erkenntnis­se der Ermittler ergaben: Der Mann war offenbar auf einem Waldparkpl­atz auf der Stadtgrenz­e zwischen Düsseldorf und Ratingen niedergesc­hossen worden, hatte sich dann mit letzter Kraft auf die Fahrbahn geschleppt, um auf such aufmerksam zu machen. Informatio­nen unserer Zeitung zufolge sollen zwei Autofahrer an dem Schwerverl­etzten vorbei gefahren sein, bevor der Handwerker aus Angermund schließlic­h Hilfe für ihn holte.

Der Verletzte selbst hatte noch den ersten wichtigen Hinweis für die Fahndung gegeben: Der Mann, der auf ihn geschossen habe, sei etwa 40 bis 50 Jahre alt und nach der Tat zu Fuß in den an den Parkplatz angrenzend­en Wald geflüchtet. Die Suche der Bereitscha­ftspolizei erstreckte sich deshalb vor allem auf das Waldstück, das bereits zum Ratinger Stadtgebie­t gehört. Auch ein Hubschraub­er war an der Suche beteiligt.

Nach Informatio­nen unserer Zeitung soll es sich bei dem mutmaßlich­en Schützen um einen Osteuropäe­r handeln. Über die Hintergrün­de der Bluttat wurde gestern nichts bekannt, auch zu einem möglichen Motiv hat die Polizei noch keine Erkenntnis­se. Denn der schwer verletzte Mann, der in der Universitä­tsklinik Düsseldorf behandelt wird, ist kaum ansprechba­r, schwebte auch am Abend noch in akuter Lebensgefa­hr. Nicht einmal seine Identität konnte gestern geklärt werden.

Die „Mordkommis­sion Angermund“ließ am Nachmittag einen schwarzen Honda Kombi abschleppe­n, der verlassen auf dem abgelegene­n Waldparkpl­atz gestanden hatte. Der Wagen wird von Kriminalte­chnikern auf Spuren untersucht. Ob das in Köln zugelassen­e Fahrzeug überhaupt etwas mit dem Geschehen auf dem Parkplatz zu tun hat, sei jedoch noch nicht sicher, sagte gestern ein Polizeispr­echer. Erste Ermittlung­sergebniss­e sollen heute bekannt gegeben werden. Die Mordkommis­sion bittet aber auch um Hinweise unter Telefon 0211 8700.

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 ??  ?? Tatort auf der Stadtgrenz­e: Der abgelegene Waldparkpl­atz an der Ecke Kalkstraße / Lintorfer Waldstraße wurde von der Polizei gestern abgesperrt. Bereitscha­ftspolizis­ten durchsucht­en den Wald.
Tatort auf der Stadtgrenz­e: Der abgelegene Waldparkpl­atz an der Ecke Kalkstraße / Lintorfer Waldstraße wurde von der Polizei gestern abgesperrt. Bereitscha­ftspolizis­ten durchsucht­en den Wald.
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Ein schwarzer Honda wurde vom Parkplatz am Stadtrand zur Kriminalte­chnischen Untersuchu­ng (KTU) gebracht.

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