Zwei Güterzüge rammen Linienbus
Düsseldorf entgeht nur knapp einer Katastrophe: Vier Passagiere konnten sich vor der Kollision aus dem Bus retten.
Auf einem Bahnübergang geriet ein Bus zwischen zwei Güterzüge. Verletzt wurde niemand.
DÜSSELDORF
Zwei Güterzüge sind gestern Abend an einem Bahnübergang mit einem Gelenkbus in Düsseldorf-Eller kollidiert und teilweise entgleist. Menschen wurden bei dem spektakuären Unfall nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt. Nur ein Lokführer soll bei dem schweren Zusammenstoß „leicht verletzt“worden sein. Er und sein Kollege erlitten zudem einen Schock. Einsatzkräfte waren sich gestern einig darin, dass die Stadt nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert sind.
Der Bus war gegen 21 Uhr aus noch ungeklärter Ursache direkt auf der Bahnstrecke zum Stehen gekommen und ließ sich nicht mehr fortbewegen. Zeugen sprechen von einem Motorschaden beziehungsweise einem technischen Defekt. Der Fahrer veranlasste seine Gäste sofort, den Bus zu verlassen. In dem Bus der Linie 721 befanden sich neben dem Fahrer drei Fahrgäste.
Kurze Zeit später näherten sich zwei Güterzüge, die nicht mehr rechtzeitig stoppen konnten und mit voller Wucht auf Bus prallten. Augenzeugen berichtete von einem großen Knall. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Insassen bereits in Sicherheit gebracht und beobachteten das Geschehen aus sicherer Distanz.
Auf der Strecke verkehren die Güterzüge der Deutschen Bahn zwischen den Düsseldorfer Ortsteilen Eller und Rath, die Strecke ist stark befahren. Bei der Kollision an einem Bahnübergang in Düsseldorf-Eller wurde ein Linienbus zwischen zwei Güterzügen eingeklemmt.
FOTO: ELENA WAGNER
Die Passagiere des Busses hatten dabei doppelt Glück, wie sich später herausstellte, denn einer der beiden Züge transportierte ein Flüssiggasgemisch. Keine der Einsatzkräfte mochte sich ausmalen, was passiert wäre, wenn sich das Transportgut entzündet hätte. Doch die Spezialbehälter hielten dem Aufprall stand und fingen auch kein Feuer, als der 18 Meter lange Gelenkbus zwischen den Zügen erfasst und buchstäblich zerrieben wurde.
Der Güterzug mit dem Flüssiggas wurde von zwei Loks bewegt, von denen eine bei dem Unfall entgleiste und in einer benachbarten Kleingartenanlage ein Gartenhaus rammte. Wäre jemand in dem Haus gewesen, er wäre angesichts der Wucht des Aufpralls wohl kaum unverletzt geblieben. Der andere Gü- terzug hatte Sattelschlepper geladen.
Am späten Abend war die Luft im Düsseldorfer Süden noch vom Dieselgeruch geschwängert, Rettungskräfte untersuchten die Unfallstelle mit Wärmebildkameras, um auszuschließen, dass sich doch ein Mensch in den Trümmern der Gartenlaube findet. Ein Hubschrauber kreiste über dem Geschehen, Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht erleuchteten das Gelände. Vom Bus der Düsseldorf Rheinbahn war nur noch das Vorderteil zu erkennen, der Rest steckte zwischen den Güterzügen fest. Die Aufräumarbeiten sollen noch mindestens bis zum Wochenende andauern, die Bahnstrecke ist vorerst für den Verkehr gesperrt. Die Polizei ermittelt weiter zur Unfallursache.