Us-präsident macht Ernst mit Initiative für Waffenkontrolle
WASHINGTON (RP) Barack Obama unternimmt angesichts des Amoklaufs in einer Schule im Städtchen Newtown erste Schritte zu einer Verschärfung der Waffengesetze. Der US-Präsident ernannte seinen Stellvertreter Joe Biden zum Vorsitzenden einer Arbeitsgruppe, die den Spielraum für Gesetzesänderungen ausloten soll. „Dieses Mal müssen die Worte zu Taten führen“, sagte Obama. Er werde alles in seiner Macht Stehende tun, damit es konkrete Schritte zur Überwindung der laxen Waffengesetze gebe. Der USPräsident bekräftigte, er unterstütze eine Initiative gegen halbautomatische Sturmgewehre. Mit einer solchen Waffe hatte der Amokläufer von Newtown 20 Kinder, sechs Erwachsene und sich selbst getötet.
Nach viertägigem Schweigen meldete sich die US-Waffenlobby erstmals zu dem Blutbad zu Wort. Die einflussreiche National Rifle Association („Nationale Schusswaffenvereinigung“, NRA) äußerte sich schockiert und „tieftraurig“über die „entsetzlichen und sinnlosen Morde“und versprach, dazu beizutragen, solche Gewalttaten in Zukunft zu verhindern. Sie habe den Familien Zeit zum Trauern geben wollen, bevor sie eine öffentliche Stellungnahme abgebe, erklärte die Organisation und kündigte zugleich für morgen eine Pressekonferenz an. Die mächtige Lobbygruppe, die seit Jahrzehnten strikt das Recht der Amerikaner auf Waffenbesitz verteidigt, hatte nach dem Blutbad von Newtown ungewöhnlich lange geschwiegen. Die NRA hat mehr als vier Millionen Mitglieder.