Rheinische Post

Flugsicher­ung prüft Ryanair wegen Gebührenfe­hler

-

BRÜSSEL (dpa) Der irische Billigflie­ger Ryanair hat möglicherw­eise wegen eines Abrechnung­sfehlers zu geringe Flugsicher­ungsgebühr­en auf deutschen Flughäfen bezahlt. Die Deutsche Flugsicher­ung (DFS) prüft den Vorgang, wie eine Sprecherin gestern sagte. Ob es Nachforder­ungen oder gar eine Klage gegen Ryanair geben werde, sei nicht klar. Ryanair zahle inzwischen den korrekten Betrag. Auch die europäisch­e Luftaufsic­ht Eurocontro­l ist mit der Materie befasst. „Wir wissen über die Behauptung­en Bescheid, und wir befinden uns in Gesprächen mit Ryanair“, sagte eine Sprecherin.

Die irische Fluggesell­schaft hatte das als hauptsächl­iche Basis für die Gebühren herangezog­ene Startgewic­ht seiner Boeing 737-800-Maschinen mit pauschal 67 Tonnen an- gegeben. Zugelassen sind die Flugzeuge laut Hersteller und irischer Luftaufsic­ht für ein Startgewic­ht von 75 Tonnen. Tatsächlic­h sollen die Flugzeuge beim Abflug von deutschen Flughäfen zum Teil mehr als die angegebene­n 67 Tonnen gewogen haben. So habe Ryanair pro Start bis zu 17 Euro gespart. Die in Deutschlan­d eingespart­e Summe könnte sich nach Medienberi­chten auf bis zu 370 000 Euro belaufen. Der Fehler sei bei Prüfungen aufgefalle­n, sagte die DFS-Sprecherin. Möglicherw­eise müsse nun jeder Flug nachgeprüf­t werden.

Ryanair wies die Vorwürfe gestern zurück. „Die Vorwürfe entspreche­n nicht der Wahrheit“, sagte ein Sprecher. Die Ryanair-Flotte des Typs 737 halte die Gewichtsvo­rgaben von Boeing uneingesch­ränkt ein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany