Dortmund spaziert locker ins Viertelfinale
Der deutsche Meister macht im Dfb-pokal gegen Hannover 96 bereits vor der Pause alles klar. Dreimal Mario Götze, Jakub Blaszcykowski und Robert Lewandowski erzielen die Treffer zum 5:1.
DORTMUND Jürgen Klopp war besorgt. Weniger um die Form seiner Spieler, vielmehr um den Zusammenhalt der Fangemeinde bei Borussia Dortmund. „Da ist etwas Großartiges entstanden, ein Gesamtkunstwerk, das nur zusammen funktioniert“, sagte der Trainer. Seine Angst war unberechtigt. Auf den Rängen wurde beim Pokal-Achtelfinale gegen Hannover 96 gemeinsam gefeiert, auch wenn sich die Ultras ihre schon üblichen zwölf Protestminuten gegen das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga gönnten. Und auf dem Rasen leistete Klopps Mannschaft ihren Beitrag zu einem gelungenen Vorweihnachtsfest im größten Stadion des Landes. Der BVB setzte sich locker mit 5:1 durch.
Die Ultras waren noch im Bann ihres selbst auferlegten Schweigegelübdes, während der Rest der Fans bereits ziemlich lautstark in Erscheinung getreten war und das Heimteam den müde startenden Niedersachsen gleich mal zeigte, wie viel Tempo in ihm steckt. Kapitän Sebastian Kehl schaufelte den Ball auf den freistehenden Kevin Großkreutz, dessen Kopfballvorlage Mario Götze zum 1:0 über die Linie drückte.
Hannover staunte weiter über den Dortmunder Angriffswirbel. Jakub Blaszczykowski kombinierte sich im Doppelpass mit Marco Reus durch die Deckung von 96 und vollstreckte mit ein wenig Glück frei vorm bedauernswerten Gästetorwart Ron-Robert Zieler früh zum 2:0. Und als Götze die Frechheit besaß, einen Freistoß unter der hochspringenden Abwehrmauer hindurch zum 3:0 ins Netz zu schicken, da hatte sich der BVB in einer sehr starken Halbzeit bereits der schwierigsten Arbeit entledigt.
Hannover, das von allen deutschen Klubs die meisten Pflichtspiele hinter sich hat, wirkte phasenweise schwer überfordert vom Dortmunder Laufspiel. Auf die Positionswechsel und auf das Zusammenspiel von Götze und Reus hatte der Gast ebenso wenig eine taugliche Antwort wie auf das Flügelspiel der Dortmunder. Lukasz Piszczek betrieb auf der rechten Seite das längst übliche druckvolle Spiel mit seinem polnischen Kumpel Blaszczykowski. Und auf der linken Seite vertrat Großkreutz den Nationalspieler Marcel Schmelzer sehr wirkungsvoll. Ebenso wie die Kollegen vom gegenüberliegenden Flügel war er im Dauersprint unterwegs.
Den Hannoveranern gelang es nicht, mal so viel Druck aufzubauen, dass Großkreutz defensiv gefordert wurde. Mögliche Schwächen im Defensivverhalten konnten so nicht im Ansatz aufgedeckt werden. Und auf seinem Weg nach vorn profitierte der Aushilfsverteidiger ebenso wie die sowieso weithin gerühmte Offensivabteilung des amtierenden Pokalsiegers von der ordnenden Hand im defensiven Mitttelfeld. Kehl und sein Nebenmann Ilkay Gündogan gaben den Aktionen der Gastgeber die nötige Struktur. Und sie blockierten die sporadischen Angriffsversuche der Gäste. Es war schon bezeichnend, dass deren Torwart Zieler den eindrucksvollsten Arbeitsnachweis führte.
Er durfte sich glücklich schätzen, dass die Dortmunder nach ihrer frühen komfortablen Führung den Schönheiten des Kombinationsfußballs mehr Raum gaben als dem ganz entschlossenen Versuch, das nächste Tor zu erzielen. So kamen die Zuschauer auf ihre Kosten, und Treffer fielen dennoch – durch Götzes dritten Streich, Robert Lewandowski und Mame Dioufs Ehrentreffer. Bezaubernd blieb die Aufführung Dortmunder Kombinationskunst immer. Der Meister offenbarte erneut seine bemerkenswerte Lust am Fußball. Die Variante des Verwaltungsfußballs spielt dieses Team einfach nicht. Auch deshalb ist in Dortmund ein großartiges Gesamtkunstwerk entstanden. Ganz wie Klopp es sich vorstellt.
VfB Stuttgart - 1. FC Köln
Bor. Dortmund - Hannover 96
K. Offenbach – Fort. Düsseldorf
FC Augsburg – Bayern München
Außerdem am Dienstag:
2:0
0:2