Rheinische Post

Strom teurer: Rheinbahn denkt an höhere Fahrpreise

Aufgrund des Erneuerbar­e-energien-gesetzes könnte das Verkehrsun­ternehmen zur Kasse gebeten werden

- VON OLIVER WIEGAND

Erste Überlegung­en aus dem Umweltmini­sterium, die Kosten für die Energiewen­de auch auf den Nahverkehr umzulegen, haben bei der Rheinbahn für Empörung gesorgt. Der Fahrstrom für das Verkehrsun­ternehmen würde so um bis zu vier Millionen Euro im Jahr teurer.

„Das können wir nur über zusätzlich­e Fahrpreise­rhöhungen ausgleiche­n“, sagte Rheinbahn-Vorstand Dirk Biesenbach. Er ist sich sicher, dass höhere Fahrpreise viele Fahrgäste dazu bewegen könnten, doch wieder aufs Auto umzusteige­n. Ehrgeizige Klimaschut­zziele würden „so sicher nicht erreicht“, sagte Biesenbach. Um die erhöhten Stromkoste­n auszugleic­hen, müssten die Tickets etwa 2,5 Prozent teurer werden.

„Dabei wird bereits im ganzen Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr (VRR) ab 1. Januar der Fahrpreis um vier Prozent angehoben“, sagt Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Er ist sich sicher, dass das die Kunden eine Fahrpreis-Erhöhung von insgesamt 6,5 Prozent nicht mehr mitmachen würden. Ein Einzel-Ti- cket würde so etwa 2,60 Euro statt bislang 2,40 Euro kosten. Hintergrun­d: Im Ministeriu­m wird über die Kosten des Erneuerbar­e-Energien-Gesetz (EEG) verhandelt. Es regelt, dass Betreiber von Solaranlag­en oder Windrädern einen garantiert­en Preis für ihren erzeugten Strom bekommen. Um das zu finanziere­n, werden nicht nur private Stromverbr­aucher, sondern auch Unternehme­n zur Kasse gebeten. Die Rheinbahn verbraucht im Jahr etwa 100 Millionen Kilowattst­unden Strom, sagt Schumacher. 80 Millionen Kilowattst­unden werden von den Bahnen als Fahrstrom verbraucht, der Rest von den Betriebshö­fen und den Bürogebäud­en. Nur für zehn Prozent des Fahrstroms werde bislang die volle EEG-Umlage fällig. Nun soll aber für den begünstige­n Rest die EEG-Umlage steigen. Dabei leiste die Rheinbahn wirkungsvo­llen Beitrag zur Schonung der Umwelt, so Biesenbach. Sprecher Schumacher sagt: „Wir sind fleisch gewordener Umweltschu­tz“. Mit der Bahn zu fahren, sei viel leichter als ein Haus zu isolieren oder sich ein sparsames Auto anzuschaff­en.

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Rheinbahn-Vorstand Dirk Biesenbach ist verärgert.
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