So finanziert man sein Studium
Bafög, Stipendium oder ein Nebenjob in den Ferien– es gibt viele Wege, auf denen man sein Studium finanzieren kann.
Auch wenn es keine Studiengebühren mehr gibt, ist ein Studium nicht unbedingt billig und leicht zu finanzieren. Diese Erfahrung musste auch Marija Veraja machen. Marija hat im Oktober ihr Studium an der Heinrich-Heine-Universität aufgenommen, und wollte eigentlich alle Kosten allein tragen. „Da ich noch zu Hause wohne, dachte ich mir, ich könnte das ohne Bafög oder sonstige finanzielle Hilfen schaffen“, sagt sie. Mit den hohen Druckkosten und dem vielen Geld, das für Bücher ausgegeben wird, hat die 19-Jährige nicht gerechnet. Um ihre Eltern ein wenig zu entlasten, möchte die Anglistik-Studentin Bafög beantragen.
Die staatliche Studienförderung ist zur einen Hälfte ein zinsfreies Darlehen und zur anderen ein Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss. Der Bedarfssatz richtet sich danach, ob die Studierenden noch zu Hause wohnen. Die jeweilige Förderungshöhe hängt vom Einkommen der Eltern ab. Der Höchstsatz für Studenten, die noch zu Hause wohnen, beträgt 422 Euro. Studierende, die eine eigene Wohnung haben, können mit maximal 597 Euro rechnen. Das Bewerbungsverfahren ist kostenlos, deshalb rät das Studentenwerk auf jeden Fall, die Antragsformulare einzureichen und prüfen zu lassen, ob man gefördert werden könnte.
Annika Patz bekommt kein Bafög, da das Einkommen ihrer Eltern zu hoch ist. „Aber trotzdem verdienen sie nicht genug, um mir das Studium komplett zu finanzieren“, sagt die 21-jährige Studentin. Annika hat sich deshalb für das Deutschlandstipendium an der Heine-Uni beworben. Und sie hat Glück gehabt und das Stipendium bekommen. Jetzt erhält Annika, die im ersten Semester Medien- und Kulturwissenschaften studiert, jeden Monat 300 Euro Unterstützung. Die Hälfte trägt die Uni selbst, die andere Hälfte wird von einem privaten Förderer übernommen. Ein Stipendium ist aber auch nicht unbedingt die ideale Lösung.
„300 Euro im Monat reichen natürlich nicht aus“, meint Annika. Zurzeit hat sie deshalb mit ihren Eltern ausgemacht, dass sie sich die Kosten teilen. Annika bezahlt mit dem Geld von ihrem Stipendium die Miete und ihre Eltern übernehmen die Kosten, die sonst noch anfallen. „Auf Dauer muss ich mir aber schon noch einen Nebenjob suchen“, sagt sie.
Das Deutschlandstipendium ist nur eins von vielen Begabtenförderungen. Es gibt zahlreiche andere Stipendien von konfessionellen, politischen oder wirtschaftlichen Trägern. Der Vorteil eines Stipendiums ist, dass die Stipendiaten jeden Monat finanziell unterstützt werden und zum Teil auch ein zusätzliches Büchergeld erhalten. Nachteilig ist aber, dass die Förderungsdauer meist begrenzt ist. So erhält Annika ihr Deutschlandstipendium erst einmal nur zwei Semester lang. Danach muss sie einen Nachweis vorlegen, dass ihre Leistungen weiterhin überdurchschnittlich sind.
Biologie-Studentin Janine FürstJansen finanziert ihr Studium zurzeit noch über ihre Eltern. Sie bekommt 500 Euro im Monat und kann sich so komplett auf das Lernen konzentrieren. Das soll aber nicht immer so laufen. „Ich suche mir noch einen Nebenjob. Schließlich können meine Eltern nicht ewig für mich zahlen“, sagt Janine. Spätestens wenn sie zum Studieren in eine andere Stadt geht, möchte die Studentin auch auf eigenen Beinen stehen.