Borussia und Chartres setzen auf Erfahrung
(tino) Im Grunde müssten sich die Borussen bei Chartres ASTT pudelwohl fühlen. Beim heutigen Halbfinale der Tischtennis-ChampionsLeague in der französischen Stadt wird ab 19 Uhr im „Salle Rosskopf“gespielt – und Roßkopf heißt ja auch einer der erfolgreichsten Borussen aller Zeiten. Allerdings ist die Düsseldorfer Legende Jörg Roßkopf, unter anderem Doppel-Weltmeister, Einzel-Europameister, Olympia-Silbermedaillengewinner und derzeit Bundestrainer, nicht Namensgeber des Sportkomplexes in Chartres. Das ist vielmehr Christian Roßkopf, der langjährige Bürgermeister von Speyer. Chartres und Speyer verbindet eine fünf Dekaden währende enge Städtepartnerschaft.
Im „Salle Rosskopf“wird es heute eine Partie auf Augenhöhe geben. Beide Teams sind extrem erfahren, fünf der sechs Aktiven haben die 30 bereits überschritten. Einzig Borussias Nesthäkchen Patrick Franziska fällt mit seinen 22 Jahren aus dem Altersschema heraus.
Auch spielerisch tun sich Borussia und Chartres nicht viel. In der Summe der Weltranglistenplätze liegen die Franzosen mit 76 gegenüber Borussias 88 vorn, der Höchstplatzierte war jedoch Timo Boll, bis der Weltverband den Düsseldorfer wegen seiner zu langen Spielpause bei internationalen Turnieren auf der Zehn „einfror“. Vor zwei Jahren gewannen die Franzosen in der Gruppenphase der Champions League zweimal deutlich gegen den deutschen Rekordmeister, wurden Gruppensieger – und standen dennoch nicht in der K.o.-Phase. ASTTSpitzenspieler Gao Ning hatte regelwidrig parallel zu seinen Einsätzen für die Franzosen auch an asiatischen Klubwettbewerben teilgenommen und wurde deshalb nachträglich gesperrt. Da dürfte Chartres, dessen Team seit Jahren unverändert ist, zusätzlich motiviert sein.
Da kann es für Borussia nur darum gehen, sich eine günstige Ausgangslage für das Rückspiel am 4. April zu verschaffen. Ein weiteres sportliches „Wunder“, wie im Viertelfinale gegen AS Pontoise, als die Düsseldorfer trotz des 1:3 im Hinspiel noch weiterkamen, dürfte gegen Chartres kaum möglich sein.