Katholische Bischöfe gegen Segnung homosexueller Paare
BONN (RP) In der katholischen Kirche hängt der Haussegen schief: Die Deutsche Bischofskonferenz wies gestern Forderungen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) nach einer kirchlichen Segnung homosexueller Paare entschieden zurück. „Die Forderung nach einer Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und einer zweiten kirchlich nicht anerkannten Ehe ist mit Lehre und Tradition der Kirche nicht vereinbar“, rügte der Konferenzvorsitzende, der Münchner Kardinal Reinhard Marx. Auch eine „vorbehaltlose Akzeptanz“des Zusammenlebens in festen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften widerspreche der Lehre und Tradition der Kirche.
Schon kurz nach der Veröffentlichung der ZdK-Erklärung hatte sich der Passauer Bischof Stefan Oster geäußert: „Das Zentralkomitee ist aus meiner Sicht dabei, mit dieser Erklärung sehr wesentliche Aspekte des biblischen Menschenbildes und des biblischen Offenbarungsver-ständnisses hinter sich zu lassen. Und tatsächlich beunruhigend ist für mich, dass es diesen Weg offenbar mit der größtmöglichen Mehrheit seiner Repräsentanten geht“, schrieb Oster. Das ZdK teilte daraufhin mit: „Wer Brücken zwischen Lehre und Lebenswelt bauen will, wendet sich gerade nicht von dieser Lehre ab, sondern er oder sie wendet sich ihr zu.“
Nach katholischer Lehre ist die Ehe von Mann und Frau ein Sakrament und kann nicht gelöst werden. Deshalb sind Geschiedene, die erneut heiraten, von der Kommunion ausgeschlossen und können auch nicht kirchlich getraut werden.