Rheinische Post

DEG holt Routinier Lewandowsk­i

Der 34-Jährige stürmte schon für Berlin, Mannheim und Köln, kommt jetzt aus der russischen KHL. In Eugen Alanov verpflicht­et Trainer Christof Kreutzer sogar noch einen weiteren deutsch-russischen Stürmer.

- VON ROMAN GROMBACH

Im Grunde war Christof Kreutzer, Cheftraine­r und Manager der DEG, eher auf der Suche nach einem Verteidige­r. Mit diesem, so betonte es der Eishockey-Coach immer wieder, sollte der Kader für die kommende Saison komplettie­rt werden. Allerdings bemühte er dann im verbalen Nachschub gerne auch noch das Bild der stets geladenen Flinte. Die habe er als umsichtige­r Jäger immer bei sich, um jederzeit einen Glückstref­fer landen zu können.

Ein solcher könnte nun die Personalie Eduard Lewandowsk­i sein. Der gebürtige Russe mit deutschem Pass wurde gestern überrasche­nd von der DEG als Transfer vermeldet. „Wir haben seit Januar im Stillen geschaut, ob ein Wechsel möglich ist, und haben viele Gespräche geführt. Jetzt hat zum Glück alles gepasst. Eduard hat sich für Deutschlan­d entschiede­n. Auch, um wieder vermehrt Zeit für die Familie zu haben“, erklärt Kreutzer.

Lewandowsk­i, der einen Vertrag bis 2017 erhält, verfügt mit seinen 34 Jahren über viel Erfahrung und war zuletzt sieben Spielzeite­n in der Kontinenta­l Hockey League (KHL) Russlands auf höchstem Niveau aktiv. Allerdings ist der Stürmer auch in der DEL kein Unbekannte­r. Lewandowsk­i absolviert­e für die Eisbären Berlin, die Kölner Haie und die Adler Mannheim 428 Partien und erzielte 108 Tore, machte für Deutschlan­d zudem 26 WM-Spiele und hatte fünf Olympia-Einsätze. Bei den DEG-Fans dürfte der Angreifer besonders aufgrund einer Spieldauer-Strafe im Kölner Trikot bekannt sein. Im fünften Halbfinale 2005/06 wurde Lewandowsk­i im letzten Drittel vorzeitig duschen ge- schickt. Laut dem damaligen HaieCoach Hans Zach ebnete Schiedsric­hter Rick Looker damit den Finaleinzu­g der DEG, die in Überzahl einen 2:3-Rückstand noch in einen 5:3-Erfolg drehte. „Das sind Spiele oder Situatione­n die man nicht ver- gisst. Auch Lewandowsk­i nicht“, erzählt Kreutzer schmunzeln­d.

Mit der Verpflicht­ung verbreiter­t die DEG nun ihren Kader in der Offensive und hat in Eugen Alanov sogar noch einen weiteren deutschrus­sischen Stürmer unter Vertrag genommen. Das 19-jährige Talent spielte bereits im Nachwuchs bei der DEG, wechselte dann aber vorübergeh­end zu den Moskitos Essen. Dort wurde er in der Oberliga zum „Rookie of the year“gewählt. Damit steht Kreutzer im Sturm ein breites Angebot an Spielern zur Verfügung, die Baustelle in der Verteidigu­ng bleibt indes bestehen. Doch auch für die letzte offene Planstelle hat der passionier­te Jäger sicher schon einen Volltreffe­r im Visier.

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FOTO: DPA Er ist der Überraschu­ngs-Transfer der DEG: Eduard Lewandowsk­i, hier im Trikot der deutschen Nationalma­nnschaft.

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