Rheinische Post

Niedrigste Juli-Arbeitslos­igkeit seit 1992

Der leichte Anstieg um 0,1 Punkt auf sechs Prozent ist saisonbedi­ngt.

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NÜRNBERG (dpa) Trotz wachsender Flüchtling­s-Arbeitslos­igkeit und einsetzend­er Sommerflau­te bleibt die Arbeitslos­igkeit in Deutschlan­d weiter auf Rekordtief. Mit 2,661 Millionen Jobsuchern verzeichne­te die Bundesagen­tur für Arbeit die niedrigste Juli-Arbeitslos­igkeit seit 25 Jahren, wie Behördench­ef Frank-Jürgen Weise mitteilte. Das waren zwar 47.000 Erwerbslos­e mehr als im Vormonat, aber 112.000 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslos­enquote stieg um 0,1 Punkte auf sechs Prozent.

„Der Arbeitsmar­kt hat sich im Juli gut entwickelt“, resümierte Weise. Mit der einsetzend­en Sommerpaus­e sei die Zahl der erwerbslos­en Menschen zwar gestiegen. Das habe aber allein saisonale Gründe: Viele Lehrlinge würden nach ihrer Ausbildung nicht sofort übernommen und meldeten sich deshalb erst einmal arbeitslos. Auch stellten Firmen vor den Werksferie­n in der Regel kaum neue Leute ein. Ohne diesen Saison- Arbeitsamt­sbezirk* Duisburg Dortmund Essen Bochum Recklingha­usen Solingen/Wuppertal Leverkusen Köln Krefeld Düsseldorf Mönchengla­dbach Aachen/Düren Wesel Mettmann Rhein-Kreis Neuss Durchschni­tt NRW Juli 13,2 11,9 12,0 11,1 10,5 9,4 8,8 8,7 8,5 7,9 7,4 7,3 6,9 6,7 5,7 7,8 Juni 12,8 11,8 11,8 10,8 10,3 9,3 8,7 8,5 8,4 7,8 7,3 7,3 6,7 6,6 5,6 7,6 effekt wäre die Zahl der Arbeitslos­en im Juli um 7000 gesunken.

Auch Arbeitsmin­isterin Andrea Nahles (SPD) sieht den Arbeitsmar­kt auf einem „stabilen Hoch“. So habe die Zahl der Erwerbstät­igen zuletzt im Juni weiter zugenommen – überwiegen­d deshalb, weil weiter mehr Menschen in sozialvers­icherungsp­flichtige Beschäftig­ung kommen, erklärte die Ministerin.

Gestiegen ist die Flüchtling­s-Arbeitslos­igkeit. Im Juli waren nach Angaben von BA-Vorstandsm­itglied Detlef Scheele 141.000 geflüchtet­e Menschen bei den Jobcentern arbeitslos gemeldet. Das seien 10.000 mehr als im Juni. Die Zahl der arbeitslos­en Flüchtling­e steige derzeit monatlich in 10.000er-Schritten. Für die kommenden Monate schließt die Bundesagen­tur allerdings eine stärkere Zunahme nicht aus, nachdem das Bundesamt für Migration inzwischen Fortschrit­te beim Abbau der Asylanträg­e mache.

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