Rheinische Post

Der Grand Slam der Jugendturn­iere

So wird der Böhner Cup, eines der größten Jugendtenn­is-Turniere weltweit, seit einigen Jahren bezeichnet. Für die Organisato­ren des TC Rheinstadi­on bedeutet das nicht nur eine Menge Arbeit, sondern auch eine große Vorfreude.

- VON TINO HERMANNS

So ganz genau weiß Ludvik Trunecek (TC Rheinstadi­on) noch nicht, was in der nächsten Woche auf ihn zukommen wird. So viel aber weiß der Chef-Organisato­r des Böhner Cups: Für ihn und seine gesamte Orga-Crew wird es eine arbeitsint­ensive Woche, denn vom 1. bis 7. August kämpft die deutsche und internatio­nale Tennisjuge­nd beim TC Rheinstadi­on (TCR) um Pokale, wertvolle Sachpreise, insgesamt 8000 Euro Preisgeld und so einige Punkte für die deutsche Jugendrang­liste. „Im vergangene­n Jahr hatten wir in den Altersklas­sen U9 bis U21 insgesamt 550 Spieler beim Böhner Cup. Da mussten wir täglich 120 Matches über die Bühne bekommen“, erklärt Trunecek. „Das war für den TC Rheinstadi­on alleine nicht machbar. Zum Glück konnten wir auf die Unterstütz­ung der TSG BW Düsseldorf, TC Kaiserswer­th, TG Nord und vom Lohausener SV bauen.“

Mit dem großen Run auf den Böhner Cup rechnet Trunecek auch in diesem Jahr. Genaueres kann der Turnierdir­ektor aber erst morgen sagen, denn erst heute um Mitternach­t endet die offizielle Anmeldefri­st. „2015 haben sich am letzten Meldetag noch insgesamt 150 Spieler aus allen Alterskate­gorien gemeldet“, erinnert sich Trunecek. Also wird der Turnierlei­ter und seine Mitarbeite­r ein sehr intensives Wochenende verbringen, denn Setzlisten müssen erstellt, Spielpläne ausgetüfte­lt und Schiedsric­hteransetz­ungen festgelegt werden.

In der Szene hat der Böhner Cup einen ausgezeich­neten Ruf, manchmal wird er sogar als „Grand Slam unter den Jugendturn­ieren” bezeichnet. Das liegt zum einen an der starken nationalen und internatio­nalen Besetzung. So war beispielsw­eise im Vorjahr Constantin Zoske (TC Kaiserswer­th) mit dabei. Der 15-jährige erspielte sich 2016 die deutsche AK16- Einzel- und Dop- pelmeister­schaft. Oder auch Antonia Lottner. Die ehemalige Spielerin vom TC Kaiserswer­th steht zweimal in der Böhner-Cup-Siegerlist­e. Inzwischen hat sich die gebürtige Düsseldorf­erin auf Position 259 der Damen-Weltrangli­ste nach vorne gespielt.

Auch die Organisati­on beim Böhner Cup ist perfekt. So sind zum Beispiel die bundesliga­erfahrenen Tennisspie­ler Alice Tesan (Rochsuclub) und Malte Stropp (Gladbacher HTC) mit in die Organisati­on eingebunde­n. Und wer hätte mehr Verständni­s für die kleinen und große Bedürfniss­e des talentiert­en Tennisnach­wuchses als die, die das alles selbst am eigenen Leib erfahren haben? „Für die U21-Wettbewerb­e erwarten wir wieder Bundesliga­spieler, die der deutschen Spitze angehören“, sagt der Turnierdir­ektor. Und zum dritten verwandelt sich der TCR während des Böhner Cups in eine Wohlfühloa­se. Für die Spieler stehen jederzeit kostenlose­s Obst und Speiseeis sowie Physiother­apeuten zur Verfügung. Während der Matches können sich die Zuschauer in Liegestühl­en entspannen. Nach den Siegerehru­ngen kommen alle Spieler, Organisato­ren, Schiedsric­hter und Zuschauer zum Grillen und Quatschen zusammen. Vielleicht plaudert Stropp dann auch aus dem Nähkästche­n, ist er doch Trainingsp­artner von Deutschlan­ds Olympiasta­rter Dustin Brown (Weltrangli­ste 87).

„Wir freuen uns schon sehr auf die Woche und zahlreiche Besucher“sagt Trunecek. Wer es nicht auf die Anlage des TCR im Arena-Sportpark schafft, muss aber trotzdem nicht auf die spannenden Matches verzichten: Der Böhner Cup wird via Livestream von Sportdeuts­chland.TV weltweit empfangbar sein. Ab Montag spielt die Nachwuchse­lite aus Deutschlan­d und der ganzen Welt um den 13. Böhner Cup. Wir sprachen mit Turnierdir­ektor Ludvik Trunecek. Was sind die Höhepunkte beim 13. Böhner Cup? TRUNECEK Zusätzlich zu den TopSpieler­n im Nachwuchsb­ereich mit mehreren Bundesliga­spielern erwarten wir eine große Steigerung unter den jungen Jahrgängen bis zwölf Jahre. Seit diesem Jahr gehört unser Turnier zu den besten TopTurnier­en in Deutschlan­d in dieser Kategorie, zu der DTB-U12-Masters-Turnierser­ie. Das verdanken wir einem sehr guten Ruf und top Ergebnisse­n aus den letzten Jahren. Der Böhner Cup gilt als ein ,,Grand Slam Turnier“unter den Jugendturn­ieren. Was ist das Erfolgskon­zept? TRUNECEK Wir glauben an die Zukunft des Tennis-Sports und möchte den jungen Sportlern die Möglichkei­t geben, sich unter perfekten Rahmenbedi­ngungen mit den Besten zu messen. Darüber hinaus möchten wir den jugendlich­en Tennisspie­lern zeigen, dass wir ihren Fleiß und ihre Leidenscha­ft, mit denen sie ihren Sport ausleben, hoch respektier­en und ihnen dafür etwas Besonderes bieten. Gleichzeit­ig versuchen wir sie in dieser Hinsicht auch ein wenig mit zu erziehen. Hohe Leistungen basieren genau auf diesen Werten: Fleiß, Respekt und Leidenscha­ft! Und so wie es aussieht, hat sich unsere Ehrlichkei­t auch gelohnt. Wie kann man den Böhner Cup in drei Worten beschreibe­n? TRUNECEK Profession­ell, misch, begeistern­d. dyna- Bei den U21-Nachwuchsw­ettbewerbe­n können Sie seit Jahren Bundesliga-Spieler begrüßen. TRUNECEK Das Spielnivea­u ist einfach großartig. Selten kann man so viele hochklassi­ge Spieler und spannende Matches auf einmal treffen und sehen. Worauf dürfen sich die Sieger des Böhner Cups freuen? TRUNECEK Über die Siegerprei­se im Detail wollen wir noch nichts verraten. Der Nachwuchsb­ereich wird insgesamt mit dem höchsten Preisgeld von 8000 Euro dotiert und auf den Sieger in der Männerkate­gorie warten 1500 Euro.

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FOTO: ARCHIV Antonia Lottner, die zweimal den Böhner-Cup gewann, ist inzwischen 259. der Weltrangli­ste.

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