Rheinische Post

Gefährlich

- Andreas Schendel Pempelfort

Ich bin ein leidenscha­ftlicher Radfahrer und erledige innerhalb Düsseldorf so gut wie fast alles per Rad. Vor Jahren habe ich bereits mein Auto hierfür abgeschaff­t. Ich bin also bestens vertraut mit den Straßenbel­angen (auch innerhalb des Berufsverk­ehrs) ob mit oder ohne Radweg. Es gestaltet sich immer schwierig, wenn auf Hauptverke­hrsadern Pkw-Fahrer sich die Fläche mit Radfahrern teilen müssen. Als Mitglied der Bezirksver­tretung 1 bin ich politisch durchaus über die Planungen der Friedrichs­traße gut informiert. Die derzeitige Situation halte ich jedoch für gefährlich. In der Tat ist der Radfahrstr­eifen sehr breit und nimmt eine ganze Autospur ein. Es ist daher fast program- miert, dass während des Berufsverk­ehrs manche Pkw-Fahrer von „ihrem alten Recht“wieder Gebrauch machen und ordnungswi­drig den Radfahrweg nutzen, um schneller voran zu kommen. Die Friedrichs­traße weist zu den sogenannte­n Stoßzeiten ein sehr hohes Verehrsauf­kommen auf – obwohl nun auch Ferienzeit ist. Dies muss nun mit einer Spur weniger bewältigt werden, was zu Ungeduld und „Huperei“führt. Ich habe den Eindruck, dass dieser Belang zuvor bei den Erhebungen der Verwaltung „zu kurz“gekommen, beziehungs­weise man von anderen Voraussetz­ungen ausgegange­n ist. Es ist für mich nicht ersichtlic­h, welche Strecke ein Pkw von der Autobahn kommend (zum Beispiel die Pendler) alternativ wählen soll, wenn sein Ziel zum Beispiel die Kö sein soll. Ich denke, hier wäre für die Verwaltung ein Signal nachzubess­ern, zum Beispiel Alternativ­strecken auszuschil­dern beziehungs­weise bekannt zu machen. Anderseits wird nach abschließe­nder Gestaltung der Friedrichs­traße in kompletter Länge wohl mit einer Entspannun­g zu rechnen sein. Dies dauert aber noch ein Weilchen. Grundsätzl­ich bin ich der Meinung, man muss nicht jede Hauptverke­hrstraße mit Radwegen bestücken, in den Nebenstraß­en gibt es oft die besseren Bedingunge­n. Ein sicheres und zügiges Fortkommen sollte für alle Verkehrste­ilnehmer (Pkw, Rad und Fußgänger) Standard sein. Ich finde es daher nicht gut, wenn die Fußgänger durch die Radfahrer in Ihrem Terrain eingeschrä­nkt werden – zumal viele Radfahrer eben nicht ihr Rad schieben.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Auf dem Radweg auf der Friedrichs­traße kommen sich Radfahrer und Autofahrer teilweise gefährlich nahe.

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